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Kölner „Unsichtbar“Blinder sucht neues Lokal – aber Ablöse-Forderungen sorgen für Frust

Kellner und Betriebsleiter Arthur Krytowski

Kellner und Betriebsleiter Arthur Krytowski will die „Unsichtbar“ in Köln wiedereröffnen.

Kellner und Betriebsleiter Arthur Krytowski möchte die „Unsichtbar“ in Köln wiedereröffnen und sucht verzweifelt nach einer passenden Immobilie.

von Philipp Meckert (pm)

Ja, es klingt komisch, skurril, irgendwie tragisch: Nachdem Corona nach 20 Jahren Erfolgsgeschichte auch das Klettenberger Lokal „Unsichtbar“ (Idee: neue Sinneserlebnisse durch Essen im Dunkeln) dahinraffte, sucht der ehemalige Kellner und Betriebsleiter Arthur Krytowski nun ein neues Lokal.

Dabei muss der Blinde auf dem Kölner Immobilienmarkt gegen unerwartet viele Hürden kämpfen.

Kölner „Unsichtbar“: Suche nach neuer Lokalität gestaltet sich schwierig

„Ich möchte eine neue ‚Unsichtbar‘ eröffnen und habe schon zahlreiche Besichtigungen hinter mir“, erzählt der Kölner, der als Neunjähriger an Grünem Star erblindete und sich bei Ortsterminen in Gaststätten von einem Bekannten begleiten lässt.

„Seit einem Jahr gehe ich immer wieder die Immobilienanzeigen im Internet durch, lasse sie mir von meinem Handy vorlesen, und versuche dann, Termine zu vereinbaren.“

Etwas Erschöpfung schwingt in seiner Stimme, wenn er erzählt, dass viele Eigentümer oder Eigentümerinnen, sollten sie sich überhaupt auf diesen ungewöhnlichen Interessenten einlassen, plötzlich horrende Summen verlangen:

„Bis zu 400.000 Euro wurde mir schon als Ablöse genannt. Nicht für das Inventar, als reine Übergabe. Wer hat so viel Geld?“

Bis zu 5000 Euro Miete wäre er ja bereit zu zahlen, aber am besten ohne Ablöse. Denn zusätzlich winken Umbaukosten von bis zu 20.000 Euro:

„Der Gastraum muss ja komplett abgedunkelt werden. Und entsprechend hoch muss die Summe eingeplant werden, wenn man irgendwann aus dem Lokal wieder ausziehen sollte.“

Klar ist: Er glaubt an den Erfolg einer „unsicht-Bar“, so die offizielle Schreibweise, in Köln. Ein Ableger in Berlin sei weiterhin gut besucht. „Ich gebe nicht auf“, sagt der 47-Jährige. „Ich will mir und meiner Tochter eine neue Existenz aufbauen.“