Nach langer, schwerer Krankheit ist der Gastronom Michelangelo Petrarca gestorben. Sein Lokal ist im Kölner Eigelstein eine Institution.
„Nach langer, schwerer Krankheit“Kölner Kult-Wirt Michele ist tot

Copyright: Facebook/San Remo
Der Gastronom Michelangelo Petrarca ist im Alter von 80 Jahren gestorben.
Sein italienisches Lokal ist im Kölner Eigelstein eine Institution. Jetzt ist der Gründer des Restaurant „San Remo“ gestorben.
„Nach langer, schwerer Krankheit ist unser lieber Michele friedlich eingeschlafen. Wir danken euch für die Anteilnahme in den vergangenen Tagen“, schreibt das Gastro-Team auf Facebook.
Kölner Kult-Italiener „San Remo“: Besitzer ist tot
Michelangelo Petrarca wurde 80 Jahre alt. In diesem Jahr feierte die Gastro auf der Weidengasse 50-jähriges Bestehen.
Auf Facebook trauern viele Gäste: „Mein herzliches Beileid und alles Gute und viel Kraft für Euch in der nächsten Zeit!“, „Ruhe in Frieden Michele“, „Das tut mir sehr leid. Viel Kraft für Euch!“
Michelangelo Petrarca wurde 1945 in Avellino im Süden Italiens geboren. In den 1960er Jahren folgte er seinen beiden Brüdern nach Köln.
1975 hatte Michele eine Eisdiele im Stadtteil Eigelstein übernommen und verwandelte sie in das legendäre „San Remo“ auf der Weidengasse. Die Pizzeria wurde weit über die Grenzen des Viertels hinaus bekannt, nicht nur aufgrund ihrer Küche, sondern ebenso aufgrund ihres nostalgischen 50er-Jahre-Flairs, der musealen Wandschmuckstücke und der eindrucksvollen Freitreppe.
Hier den Facebook-Post anschauen:
Heute wird das „San Remo“ von seinem Sohn Pino geleitet. Michelangelo Petrarca lebte mit seiner deutschen Partnerin im Eigelstein.
„Köln ist für mich das Eigelsteinviertel. Das ist meine Heimat, woanders kriege ich keine Luft. In bin ich hier fast nie rausgekommen, außer mal eine Weile nach Kalk. Aber die Schäl Sick ist nichts für mich“, äußerte sich Petrarca einst in einem Interview mit der „Kölnischen Rundschau“.
Um das „San Remo“ ranken sich zahlreiche Geschichten. Michelangelo berichtete, dass die Eisdiele ursprünglich eine Mafia-Tarnung gewesen sei. „Offiziell war das eine Eisdiele. Unten wurden Hörnchen gefüllt, aber eigentlich nur zur Tarnung. Denn oben wurde Karten gespielt. Der Laden gehörte der Mafia“, erzählte Petrarca.
Hier lesen: Nach 43 Jahren Nächstes Gastro-Aus in Köln – wieder trifft es einen Italiener
Zu Beginn der 1980er Jahre sei es am Eingang zu einer Schießerei gekommen. „Hier im Eigelstein trieben sich zum Beispiel viele italienische Autoschmuggler herum, in dem Geschäft gab es auch Tote“, erläuterte er weiter.
Später wurde aus der beliebten Eisdiele die Pizzaria „San Remo“. Auch Promis besuchten Michele gerne. Unter anderem hängen Fotos von Alfred Biolek an der Wand. (mit KI)