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Gewalt im EiscaféNach Poldis Wut: Kölner Polizei nennt harte Zahlen zum Heumarkt

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Vor Lukas Podolskis Eisdiele am Heumarkt kam es am Donnerstagabend, 2. Juli, zu einem Einsatz von Polizei und Sanitätern.

von Ayhan Demirci (ade)

Köln – Ex-FC-Star Lukas Podolski, Betreiber mehrerer Dönerläden und Eisdielen in Köln, hatte nach dem Vorfall in seinem Eisladen am Heumarkt die Zustände in der Stadt als  „nicht mehr haltbar“ bezeichnet (hier lesen Sie mehr).

Zwei Männer randalierten in Poldis Eisladen am Heumarkt

Zwei betrunkene und aggressive Männer hatten am Donnerstag vergangener Woche (2. Juli) am frühen Abend den Geschäftsführer des Cafés angegriffen und randaliert. Poldi kritisierte daraufhin, dass dies keine Einzelfälle seien.

Es könne nicht sein, dass „an schönen Ecken Kölns Leute offen Drogen konsumieren, besoffen rumpöbeln und vieles mehr.“ Die Stadt, so Poldi weiter, sage immer, sie kümmere sich um die Probleme, greife aber nicht durch.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Konkret zum Heumarkt konfrontierte EXPRESS die Stadt und Polizei mit den Aussagen. Ein Sprecher der Stadt sagt, dass das Gelände im Bereich der Eisdiele zumindest nicht als Drogen-Hotspot in Köln bekannt sei.

Solche Bereiche würden zuständigerweise von der Polizei beobachtet, die sich auch mit der Stadt Köln dazu austausche. Die Statistik des Ordnungsdienstes weise für das Areal im Jahr 2020 bislang nur zwei Meldungen auf:  „Der Bereich vor der Eisdiele und auch in der Nähe davon ist nach Erkenntnissen der Stadt Köln kein auffälliger Bereich“, so der Sprecher: „Insofern kann die Stadt Köln die erhobenen Vorwürfe nicht nachvollziehen.“ 

Der Heumarkt ist ein Kölner Kriminalitätsbrennpunkt

Und so sieht der Zahlencheck bei der Kölner Polizei aus. Zunächst einmal gilt der Heumarkt, was manche überraschend dürfte, als ein Kriminalitätsbrennpunkt (neben den Ringen, dem Bereich Dom/Hbf/Breslauer Platz, Neumarkt, Ebertplatz, Alter Markt, Wiener Platz mit dem Stadtgarten, Kalker Hauptstraße, Kalk-Mülheimer-Straße).

Auf EXPRESS-Anfrage wertete die Polizei die Polizeieinsätze und die erfassten Straftaten am Heumarkt aus. Ein Sprecher teilte mit: „Im Schnitt nimmt die Polizei zwei bis drei Einsätze pro Tag am Heumarkt wahr.“

Dies sind Einsätze aufgrund von Straftaten wie Diebstahl, Körperverletzung, Sachbeschädigung, Raub, Sexualdelikte und Widerstände. Aber auch Verkehrsunfälle, Hilfeersuchen, Belästigungen und Demonstrationen gehören dazu.

Poldis Eisladen: Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung

Im ersten Halbjahr 2019 wurden etwa 150 Strafanzeigen gestellt, aufs Jahr gerechnet dürften es also rund 300 erfasste Straftaten am Heumarkt gewesen sein. An Lukas Podolskis Eisdiele hat es neben der Strafanzeige wegen gefährlicher Körperverletzung vom 2. Juli seit der Eröffnung des Lokals im Mai 2018 keine weiteren Anzeigen gegeben.

Zu einem Hotspot hat sich der Heumarkt noch in anderer Hinsicht entwickelt. Die Polizeieinsätze auf Grund von Versammlungen/Demos mit Beginn der ersten Corona-Lockerungen hat in 2020 deutlich zugenommen, in diesem Jahr waren es schon 48 (im gleichen Zeitraum im Vorjahr waren es nur elf).

Corona hat noch einen anderen Effekt hervorgebracht: Die Anzahl der erfassten Straftaten ist im Jahresvergleich der ersten sechs Monate um rund 37 Prozent zurückgegangen. Der Grund ist die wochenlang herrschende Situation des Lockdowns.