„Wäre toll“Pandemie-Folgen: Friseurmeisterin aus Köln stellt klare Forderung

Köln. Adriano schneidet Jan Wördenweber die Haare, nachdem Friseure nach dem Lockdown wieder arbeiten dürfen.

Die Friseure leiden unter den Folgen der Pandemie. Auf dem Symbolfoto ist ein Kölner Friseur Anfang März 2021 zu sehen.

Die Friseure leiden unter den Folgen der Pandemie. Der Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks mit Sitz in Köln äußert sich dazu und die Präsidentin findet klare Worte.

Wie soll es jetzt weitergehen? Auch zwei Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie fürchten Friseure angesichts der andauernden Corona-Beschränkungen um ihre Existenz. Das Friseurhandwerk ist eine von vielen Branchen, die mit der Pandemie zu kämpfen haben. Zwar kommen die Kunden wieder in die Salons, jedoch seltener als früher. Der Branchenverband mit Sitz in Köln hofft auf weitere Hilfen, die das Schlimmste für viele Salons verhindern können.

Die Präsidentin des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks findet dazu aktuell klare Worte.

Kölner Präsidentin des Friseur-Branchenverbands findet klare Worte

„Wir haben nach wie vor zwischen 20 bis 40 Prozent weniger Umsätze“, sagte die Präsidentin des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, Manuela Härtelt-Dören, der Deutschen Presse-Agentur. Durch die Auflage, einen Mindestabstand von 1,5 Meter einzuhalten, könnten die Salons nicht zu 100 Prozent ausgelastet werden. Da diese Regelungen bundeseinheitlich seien, gebe es keine großen regionalen Unterschiede. „Unser Handwerk ist hart getroffen“, sagte Härtelt-Dören in Köln.

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Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 hatte die Branche die hygienischen Schutzmaßnahmen hochgefahren. „Das ist anhaltend bis zum heutigen Tag“, sagte Härtelt-Dören, die selbst einen Betrieb führt.

Friseurbranche kämpft schon länger mit Arbeitskräftemangel

Der Arbeitsmarkt sei stabil geblieben. „Man hat alles versucht, auch in der Pandemie die Mitarbeiter zu halten.“ Ein genereller Arbeitskräftemangel habe jedoch bereits vor dem Ausbruch der Pandemie existiert, sagte die Unternehmerin. Probleme gebe es beim Nachwuchs. „Vergangenes Jahr gab es 10 bis 20 Prozent weniger Auszubildende im ersten Jahr“, sagte Verbands-Hauptgeschäftsführer Jörg Müller. Nach Angaben des Verbands gibt es rund 80 000 Salons mit 240 000 Beschäftigten in ganz Deutschland. Die Zahl blieb in der Krise konstant. Mit Insolvenzen werde erst in den Folgejahren der Pandemie gerechnet, sagte Müller.

Hinsichtlich der Kunden hat sich den Angaben nach nichts geändert. „Die Kunden kommen auch nach wie vor zu uns, nur die Besuchshäufigkeit ist etwas rückläufig“, erklärte Härtelt-Dören. Oft würden die Kunden sogar lange Wartezeiten in Kauf nehmen.

Kölner Friseurmeisterin: „Brauchen Verlängerung der Hilfsmaßnahmen“

Die Friseurmeisterin appellierte an die Politik: „Wir brauchen eine Verlängerung der Hilfsmaßnahmen.“ Dies müsse branchenspezifisch erfolgen, damit man den Betrieben im Friseurhandwerk helfen könne. Außerdem „wäre es toll“, wenn die Politik beispielsweise die Mehrwertsteuer senken oder die Ausbildungsbetriebe entlasten würde. Für das laufende Jahr hoffe sie nun auf das Ende der Pandemie und eine damit verbundene Aufhebung der Beschränkungen. (dpa/mj)