Neue FahnenaktionKölner Gründer will Aufmerksamkeit für Corona-gebeutelte Branche

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Zeigt Flagge: Warehouse-Gründer Yener Kisla

von Markus Krücken (krue)

Köln – Die Clubs sind machtlos. Alles dicht. Null Einnahmen in der Corona-Krise und derzeit keine Aussicht auf Besserung der Lage.

Doch Mitglieder der Kölner Clubszene wollen sich damit nicht abfinden. Ab Mittwoch (3. September) zeigen sie buchstäblich Flagge, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.

Nach der Fahnenaktion „Kein Veedel für Rassismus“ startet der Kölner Kulturverein „Arts and Culture Germany e.V. - Die Kölner Kulturgestalter“ mit Unterstützung des Kölner Geschäftsmannes Yener Kisla (Warehouse-Gründer) die Fahnenaktion „Kultur - Kneipen - Clubs dürfen nicht sterben.“

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Warehouse-Gründer: Wir drehen uns im Kreis

Er sagt EXPRESS zu der Aktion: „Seit es in den letzten Wochen immer häufiger in sämtlichen Medien und sozialen Netzwerken zu erschütternden Berichten über Einzelschicksale und kommende Pleiten infolge der Corona-Maßnahmen kam, habe ich selbst und meine Vereinskollegen beschlossen, ganz konkret etwas gegen die drohende Insolvenzwelle zu tun.“

Der frühere Warehouse-Gründer weiter: „Ich weiß, dass Politik und Verwaltung sich gerade im Kreis drehen und selber nicht glücklich sind mit der Situation, aber Kölns gesamte Ausgeh-Kultur geht gerade leise zu Grunde. Ich kann daher nur mit Nachdruck an die Verantwortlichen appellieren: Bitte versucht, so schnell wie möglich eine (Übergangs-)Lösung zu finden, denn sechs Monate ohne Ausgeh-Kultur und soziale Interaktion sind eine ewig lange Zeit – sowohl für die Gäste wie auch für die Betriebe.“

Yener Kisla: Soforthilfe ist Tropfen auf den heißen Stein

Er betont, dass die bisherigen Unterstützungsangebote bei weitem nicht ausreichen würden.

Kisla: „Die 700.000 Euro Soforthilfe, die in den Raum geworfen sind für rund über 100 Versammlungsstädten, sind da leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Daher wollen wir mit unserer Fahnenaktion – insbesondere so kurz vor den Kommunalwahlen – nochmals die volle Aufmerksamkeit der Bürgerinnen und Bürger erwecken für das, was hier und jetzt tatsächlich mit unserer Kultur passiert: Sie wird Stück für Stück lahmgelegt, sei es Karneval, seien es Konzerte, seien es Partys oder die Stammkneipe im Lieblingsveedel. Die Menschen werden von einander abgeschnitten. Allesamt leiden wir derzeit wie noch niemals zuvor!“

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Ab Mittwoch hängen die Flaggen in der Stadt aus.

Sein Schlussplädoyer: „Alle Betroffenen sind dringend und herzlich dazu aufgefordert, klare Flagge zu zeigen – hier und jetzt!“

Mit seinen Mitstreitern zieht Kisla seit Mittwoch los, um die Flaggen in der Stadt anzubringen.