Rabat/Köln – Vergangenen Samstag in Abu Dhabi. Jubel brandet in der 13.000-Mann-Arena auf. Ottman Azaitar schaut dankbar in Richtung Arenadecke. Hebt die Hände.

Gerade hat er bei seinem Debüt-Kampf in der Elite-Liga der Käfigkämpfer eine Traum-Premiere hingelegt, seinen Gegner aus Finnland durch den Käfig gejagt und den K.o. des Abends verpasst. Das ist 50.000 Dollar Bonus wert.

Was für eine Karriere! In Köln groß geworden, mischen die Gebrüder Azaitar die stärkste Kampfliga der Welt auf. Sie sind Paradebeispiele für den Hype, der weltweit die MMA-Szene erfasst hat.

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Während etwa das Boxen hierzulande vor sich hin siecht, weil charismatische Kämpfer fehlen, hat Streamingdienst DAZN längst den Trendsport für sich erkannt und ist im großen Stil mit Übertragungen rund um den Globus eingestiegen.

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Die Faszination fürs archaische Eins-gegen-Eins-Duell, bei dem fast alles erlaubt ist, reißt nicht ab und könnte auch bald in Deutschland Mainstream-tauglich sein.

Azaitar-Brüder: ,,Wir sind wie Wölfe"

Auch die Azaitars wurden für eine Doku jetzt in Abu Dhabi portraitiert und beim Training mit Trainer-Koryphäe Ali Abdelaziz begleitet.

„Wir sind temperamentvolle Brüder. Wie wenn du hungrige Wölfe in einen Käfig steckst”, sagt Ottman, „wenn ich in einem goldenen Käfig groß geworden wäre, wüsste ich heute nicht zu schätzen, was ich habe.”

Geschenkt wurden den Azaitars nichts. Im Käfig steht man schließlich am Ende alleine. „Kölns stärkster Student” titelte EXPRESS 2015 – und sollte Recht behalten.

Denn Ottman, BWL-Uni-Abschluss mit Einser-Schnitt, folgte seinem älteren Bruder nahtlos, und ist mit ihm in der MMA-Welt, die Marketing-technisch alle Kampfsportarten längst überholt hat, spätestens seit letztem Samstag eine Hausnummer.

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Gedauert das das Ganze nicht mal fünf Jahre. In Marokko, wohin sie inzwischen zurückgekehrt sind und ihre Kölner Vergangenheit hinter sich gelassen haben, gelten die die Azaitars längst als A-Promis.

Unterhalten in der Gesellschaft beste Beziehungen und sind auch als Unternehmer mit einer Burger-Kette gastronomisch erfolgreich. Ob im TV oder in diversen Medien sind die Selfmade-Millionäre allgegenwärtig.

In den sozialen Netzwerken, deren Kanäle sie seit Jahren professionell bespielen, folgen Hunderttausende Fans den gläubigen Gebrüdern, die so freundlich lächeln können, aber im Oktagon knallhart sind.

Spende als Ehrenmänner

Gleichzeitig wollen sie Vorbilder für die Jugend sein, sie legen sie viel Wert auf soziales Engagement, unterstützen Projekte für behinderte Menschen. „Im ganzen Land”, so Abu, „alles, was wir haben, verdanken wir Allah. Wir wollen Gutes tun und etwas zurückgeben.”

Auch den K.o.-Bonus vom Sieg in Abu Dhabi, 50.000 Dollar, haben die Brüder als Ehrenmänner gespendet.

Und wer sie kennt, weiß, dass ihr Weg noch lange nicht zuende ist.

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