„Mach et, FC“Botschaft prangt an Baumstumpf: Marcus ist der Kölner FC-Schnitzer

Ein Mann sitzt vor einem Baumstumpf, in den „Mach et FC“ geschnitzt wurde. Außerdem das FC-Wappen mit dem Geißbock.

Künstler Marcus Schorn sitzt am Samstag (14. Juni 2025) vor dem Baumstumpf, in den er die Botschaft an den 1. FC Köln geschnitzt hat. 

„Mach et, FC!“ prangt nahe der großen Rampe zur bzw. von der Severinsbrücke – geschnitzt in einen Baumstumpf! Wer mit Auto oder Bahn in Richtung Innenstadt fährt, hat es bestimmt schon mal gesehen. Doch wer steckt hinter dem FC-(Natur-)-Denkmal?

von Ayhan Demirci  (ade)

Der FC-Schnitzer von der Severinsbrücke: Jetzt erfahren alle Kölnerinnen Kölner, wer die Person hinter dem Baum-Kunstwerk in der Südstadt ist. „Das ist mein Cousin!“, hatte ein EXPRESS-Leser geschrieben. 

Kurz darauf traf EXPRESS den Schnitzer am FC-Baumstumpf. Es ist Marcus Schorn (44) – Musiker, Bildhauer und sogar früherer Kölner Kunststipendiat, gebürtig aus der Südstadt.

Köln: Künstler Marcus Schorn schnitzt Botschaft an den 1. FC Köln

Marcus kam mit Bus und Bahn aus Porz-Grengel, wo er lebt – und er erzählte, wie es wirklich zu der ganzen Geschichte kam: „Mir war der Baumstumpf schon im vergangenen Jahr bei der Fahrt mit der Straßenbahn aufgefallen. Ich dachte: Das ist der perfekte Ort für eine Botschaft, die jeder sieht. Ich will ja die Kunst an die Leute bringen.“

Beim wahrscheinlich wegen Schäden von der Stadt gefällten Baum müsse es sich um eine Erle oder eine Pappel handeln, sagte der Künstler, der ähnliche Werke, aber ohne FC-Verbindung, schon in Mülheim und im Grüngürtel in Nähe der Uni geschaffen hat.

Eine Motorsäge habe er nicht benutzt – denn die Aktion war auch kein flinkes Tageswerk. Etliche Male sei er mit seinem Werkzeug, vor allem Hammer und Beitel, aus Porz hergekommen, um den FC-Baum fertigzustellen. Er sei zwar keiner, der jedes Spiel am Fernseher verfolgt, aber der Verein läge ihm am Herzen. „Einmal in der Saison gehe ich auch ins Stadion.“


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Vorbeifahrende hätten ihm aus dem Auto zugerufen und ihn bei seiner Aktion angefeuert. Passantinnen und Passanten seien mit Kindern vorbeigekommen, auf Wunsch von verschiedenen Pänz habe er auch einen Hasen, eine Giraffe und einen Elefanten ins Holz gestochen. Selbstverständlich nimmt unter den Tieren der Geißbock auf der zur Straße zugewandten Seite den größten und prominentesten Platz ein.

Verschiedene Male habe er aus der Straßenbahn auch schon beobachtet, dass sich um den FC-Baum Grüppchen mit Kaltgetränken gebildet hatten. „Ich bin im Vringsveedel geboren, meine Arbeit ist auch den Menschen hier gewidmet“, sagte Marcus. Mit seinem Werkzeug hat er sogar eine Miniatur des gegenüberliegenden Denkmals des heiligen Severin geschaffen.