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„Werden auch beleidigt”Intime Einblicke: Kölner Sanitäter wird auf TikTok zum Star

Rettungssanitäter aus Köln feiert TikTok-Erfolg

Luis Teichmann ist als Rettungssanitäter für die Johanniter in Köln unterwegs und erreicht mit seinen TikTok-Videos über 300 000 Menschen.

Köln – Wenn er nicht gerade dabei ist, Menschenleben zu retten, widmet sich Luis Teichmann (24) aus Köln mit seinem Account 5_Sprechwunsch seinen über 310.000 Zuschauer auf der Video-Plattform TikTok.

  • Luis Teichmann aus Köln wird TikTok-Star
  • Kölner Rettungssanitäter erreicht über 300.000 Zuschauer mit seinen Videos
  • Corona-Leugner erschweren Arbeit des Rettungsdienstes

Als Rettungssanitäter spricht Teichmann mit viel Humor über seinen Berufsalltag und braucht als Inspiration oft nicht mehr als seinen Arbeitstag.

Kölner Rettungssanitäter auf TikTok berühmt

„Es fragen mich viele: 'Woher nimmst du eigentlich die Ideen?' Aber ich brauche dafür nur einen Dienst, dann habe ich wieder genug Material”, sagt der 24-Jährige gegenüber EXPRESS.

Alles zum Thema Corona

So entstand auch das Video mit dem Titel „Einsätze im Altenheim”, bei dem Teichmann seine Arbeit aufs Korn nimmt und sagt: „Okay, nehmen Sie es mir nicht übel, aber auf den ersten Blick sehen sie alle aus wie Patienten. Also wegen wem sind wir denn hier?”

Rettungssanitäter aus Köln als Vorbild für Schulabgänger

Mit seiner humorvollen Art erreicht er nicht nur Kollegen, die sich in vielen Situationen wiedererkennen dürften, sondern auch Menschen, die nach der Schule noch nach einem geeigneten Berufszweig suchen.

„Ich bekomme sehr viele Nachrichten, in denen es heißt: 'Wegen dir will ich das auch machen'. Ich weiß, wie ich das manchmal rüberbringe, aber aus meiner Sicht sollte man sich im Klaren sein, mit extremem Leid konfrontiert zu werden”, sagt Teichmann, der mittlerweile seit sechs Jahren als Rettungssanitäter im Dienst ist.

Köln: Rettungssanitäter warnt vor Schattenseiten des Berufs

„Es ist so lange alles cool, bis ich in so einen Kracher-Einsatz komme. Meiner Meinung nach der schlimmste Einsatz, den man haben kann, ist, wenn ein Kind verstirbt.”

Auch damit wurde Teichmann schon konfrontiert und will umso mehr klar machen: „Bei allem Witz und Humor, sollte man sich gut überlegen, ob man in den jungen Jahren einen Beruf ergreifen will, der definitiv seinen Tribut fordern wird.”

TikTok-Star studiert an Kölner TH

Nach seinem FSJ entscheidet sich der 24-Jährige, mit seinem Halbtagsjob den Johannitern in Köln treu zu bleiben.

Ausschließlich als Rettungssanitäter arbeiten, das will er allerdings nicht. „Es gibt relativ wenig Entwicklungschancen im Rettungsdienst”, sagt er und entscheidet sich für das Master-Studium in Rettungsingenieurswesen an der TH Köln.

Kölner Rettungssanitäter bei Arbeit mit Corona-Leugnern konfrontiert

Seine Arbeitswoche besteht trotzdem auch weiterhin aus Zwölf-Stunden Diensten, bei denen Teichmann oft auch mit unschönen Begegnungen konfrontiert wird: „Wir müssen uns oft mit Leuten auseinandersetzen, die unsere Arbeit behindern wollen. Wenn wir im Einsatz mit Vollschutz unterwegs sind, werden wir schon mal von Corona-Leugnern beleidigt.”

Das sei ein Zirkus, den man veranstalte, hieße es dann. „Am häufigsten ist das verbale Einmischen. Meistens passiert das bei Alkohol-Einsätzen. Dann gibt einem jemand Anweisungen, was man zu tun hat und wie man den Patienten behandeln soll.”

Trotz TikTok-Erfolg: Kölner Rettungssanitäter bei Arbeit professionell

Aber Teichmann bleibt professionell, auch wenn er in seinen TikTok-Videos oft ganz anders wirkt. „Dass ich lustig drauf bin, würden wahrscheinlich alle Kollegen unterschreiben. Beim Patienten würde ich aber nicht anfangen rumzuscherzen, das hat im Einsatz nichts verloren.”

Der 24-Jährige ist sich seiner Verantwortung bewusst und sieht in seinem Beruf mehr als nur eine Einnahmequelle: „Man kann den Rettungsdienst als ganz normalen Beruf sehen, oder man geht mit geöffneten Augen in die Situationen”, sagt er.

TikToker nimmt Verantwortung als Rettungssanitäter sehr ernst

Dazu zählen auch Meldungen an das Sozialamt, wie er in einem Instagram-Beitrag erklärt.

„Meiner Meinung nach erhält der Rettungsdienst mehr kurze Einblicke in das Leben anderer, als es andere Hilfskräfte jemals könnten. Man muss nicht danach suchen und auch nicht Polizei spielen, aber vielleicht manchmal reflektieren und hinterfragen.”