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Corona-ImpfungNeues Angebot unsinnig? Kölner Apotheken-Chef findet klare Worte

Thomas Preis, Chef des Apotheker Verbandes Köln und Nordrhein.

Der Kölner Apotheker und Chef des Apotheker Verbandes Nordrhein äußert sich zum neuen Impfangebot ab Februar 2022. 

Ab Februar wird auch in den Apotheken geimpft. Laut Dr. Frank Bergmann von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KV Nordrhein) braucht es aber keine zusätzlichen Angebote. Das sieht der Kölner Apotheker Thomas Preis komplett anders.

von Madeline Jäger (mj)

Bald starten die Coronaschutzimpfungen in den Kölner Apotheken. Etwa 100 Apotheken warten in der Stadt schon auf ihren ersten Einsatz. Doch nicht jeder Experte hält das Angebot jetzt noch für notwendig.

Wann geht es in den Apotheken los und hilft das zusätzliche Impfangebot mitten in der Omikron-Welle noch bei der Bekämpfung der Pandemie? Der Kölner Apotheker Thomas Preis und Vorsitzende des Apothekenverbands Nordrhein vertritt dazu gegenüber EXPRESS.de eine klare Haltung.

Kölner Apotheken mit Impfangebot ab Mitte Februar 2022

Thomas Preis geht aktuell davon aus, dass die Freischaltung der Apotheker im Impfsystem in den kommenden Tagen klappen wird. Spätestens Mitte Februar 2022 soll der Impfstartschuss in den Apotheken erfolgen. Im gesamten Rheinland werde dann laut Preis etwa jede zweite Apotheke Corona-Schutzimpfungen anbieten.

Wie der Vorstandsvorsitzende der KV Nordrhein am Mittwoch (26. Januar 2022) bei einer Online-Pressekonferenz in Düsseldorf schildert, war die Nachfrage nach Corona-Impfungen in der vergangenen Woche allerdings rückläufig. Größtenteils sei es in den Arztpraxen um Booster-Impfungen gegangen (79 Prozent).

KV-Chef mit Spitze gegen Apotheken: „Brauchen nicht mehr Angebote“

Der Anteil an Erstimpfungen sei um 8 Prozent und Zweitimpfungen um 13 Prozent leicht gestiegen. KV-Nordrhein-Chef Dr. Frank Bergmann sieht den Einstieg der Apotheker in die Impfkampagne kritisch. So äußert er sich bei der Pressekonferenz auf Nachfrage: „Wir brauchen nicht mehr Impfangebote, sondern wir brauchen mehr Geimpfte.“ 

Das Angebot für Corona-Impfungen sei gegenwärtig schon größer als die Nachfrage, so Bergmann. Das sieht der Kölner Apotheker Thomas Preis völlig anders.

Kölner Apotheker: „Erreichen auch Personen, die nicht zum Arzt gehen“

„Die Apotheken machen hier ein zusätzliches Angebot und wir erreichen ja auch Personen mit dem Angebot, die normalerweise nicht zum Arzt gehen. Und gar nicht so informiert sind, wann welche Impfung notwendig ist. Wir wollen keine Konkurrenz zu den Arztpraxen, sondern eine zusätzliche Möglichkeit anbieten. Gerade, wenn in der nächsten Phase der Pandemie eine vierte Impfung notwendig sein wird“, so Preis.

Dieser Zeitpunkt sei spätestens dann erreicht, wenn die Impfstoffe an die kursierende Omikron-Variante angepasst seien. „Dann muss der neu angepasste Impfstoff so schnell wie möglich verimpft werden und die Apotheken werden neben den Impfzentren und Arztpraxen das Versorgungsangebot erweitern“, erklärt Preis.

Kölner Apotheker: Neues Angebot soll lange Booster-Schlangen verhindern

Im Frühjahr 2022 rechnet der Apotheken-Chef aus Köln mit einem großen Andrang in den Apotheken.

Das zusätzliche Impfangebot in den Apotheken könnte dazu beitragen, eine Situation wie zum Start der Booster-Impfungen im vergangenen Jahr zu vermeiden, als sich in der Kälte lange Schlangen vor Arztpraxen und Impfstellen bildeten.

In den Apotheken sollen ab Februar grundsätzlich alle Impfstoffe, auch der neue sogenannte „Totimpfstoff“ Novavax verimpft werden. Wegen der Impfstoff-Beschaffung müssten die Kölnerinnen und Kölner jedoch Termine in den Apotheken vereinbaren. Mitbringen müssten sie dann nur ihren Personalausweis und den Impfpass.

Abgerechnet wird in den Apotheken mit einem eigenen System, das Krankenkassenkärtchen brauchen die Impfwilligen nicht mitzubringen, weil Apotheken ein anders Abrechnungssystem als Arztpraxen nutzen.

Kölner Apotheken könnten auch bislang Ungeimpfte erreichen

Die Apotheken können sich auch gut vorstellen, bislang Ungeimpften damit ein attraktives Angebot zu machen.

„Statistisch gesehen sucht jeder Kölner mindestens einmal im Monat eine öffentliche Apotheke auf. Und damit erreichen wir auch diejenigen, die noch nicht überzeugt sind. Die Kombination von einer leichten Erreichbarkeit und einer schnellen persönlichen Ansprache, wird bestimmt noch mehr Menschen ansprechen. Wir Apotheker sind nah an den Menschen dran“, erhofft sich Thomas Preis.

Bundestag und Bundesrat hatten Anfang Dezember 2021 ein überarbeitetes Infektionsschutzgesetz beschlossen. Demnach können künftig neben den Ärzten auch Apotheker, Tierärzte sowie Zahnärzte und andere Fachärzte Impfungen gegen das Coronavirus anbieten.