Ob Früh oder Erzquell, ob Krombacher oder Veltins: Die Liste der Brauereien in Nordrhein-Westfalen ist lang. Deren Beschäftigte können sich nun über ein Lohn-Plus freuen.
Kölsch-BrauereienStreik zeigt Wirkung – Beschäftigte können sich freuen

Copyright: Henning Kaiser/dpa
Mitarbeitende der beiden Kölsch-Brauereien Gaffel und Reissdorf halten bei einem Warnstreik im Mai 2025 vor der Gaffelbrauerei in Köln-Porz Schilder.
Etwa 5500 Beschäftigte in Nordrhein-Westfalens Brauereien bekommen mehr Geld. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) gab bekannt, dass mehrere Tausend Beschäftigte zunächst rückwirkend 2,8 Prozent mehr Lohn bekommen.
Im Februar 2026 kommen 60 Euro hinzu - je nach Entgeltgruppe fällt die prozentuale Erhöhung in diesem Schritt unterschiedlich aus.
Im September 2026 folgt ein weiterer Aufschlag um 1,5 Prozent, der 24 Monate laufende Tarifvertrag endet im März 2027. Azubis bekommen zwei freie Tage, um sich auf die Abschlussprüfung vorzubereiten. Der Brauereiverband NRW bestätigte die Angaben.
Beim Brauereiverband NRW sind zehn Brauereien Mitglieder, es geht etwa die Brauerei König aus Duisburg, Radeberger aus Dortmund, Diebels aus Issum sowie Früh und Gaffel aus Köln.
Noch im Mai war in den Kölner Traditionsbrauereien Gaffel und Reissdorf gestreikt worden.
Die Konkurrenten Warsteiner, Veltins und Krombacher haben separate tarifliche Regelungen, für die es ebenfalls einen Tarifabschluss mit der NGG gab - im Wesentlichen fällt die Erhöhung gleich hoch aus wie in dem Tarifabschluss mit dem Brauereiverband NRW.
Der Geschäftsführer des Brauereiverbandes NRW, Marc Peters, nannte den Tarifabschluss „eine Herausforderung“. Der Bierausstoß sei seit Jahrzehnten rückläufig, zugleich stiegen die Lohnkosten sowie Kosten für Energie, Glas, Kästen und Kronkorken. Der Gewerkschafter Mohamed Boudih war zufrieden. „Das Lohn-Plus liegt deutlich über der Inflation“, sagte der NGG-Landeschef.
„Vom Brauer über die Lebensmitteltechnologin und dem Produktionshelfer in der Fassabfüllung bis zum Fahrer: Die Brauerei-Beschäftigten haben damit ein gutes Reallohn-Plus.“ (dpa)