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„Überwältigend“Kölnerin schildert Lage in ihrer Heimat – so reagieren Ukrainer auf Demo-Bilder

Tatiana Dettmer 2014 bei einer Demo in Köln.

Die Kölnerin Tatiana Dettmer (mittig mit Schild) 2014 bei einer Demo in Köln, die sich damals noch gegen die Krim-Annexion gerichtet hat.

Schwere Zeiten für alle Menschen, die Familie und Freunde in der Ukraine haben. Eine Kölnerin schildert gegenüber EXPRESS.de ihre Situation und in welcher Lage die Demo-Bilder ihre Freunde in Kiew erreicht haben.

von Madeline Jäger (mj)

„Ich versuche meine Familie und Freunde aus der Ukraine zu retten“, schildert Tatiana Dettmer (45) aus Köln. Doch bisher kann sie nicht mehr tun, als ihren Eltern wichtige Informationen zu beschaffen, die am Dienstag (1. März 2022) Hilfe suchend auf dem Weg von der Hafenstadt Odessa nach Rumänien waren.

Stundenlang standen die Eltern der Kölnerin an der ukrainisch-rumänischen-Grenze, um ihre Heimat zu verlassen. Am Abend haben es ihre Eltern mühsam und in bitterer Kälte nach Rumänien geschafft. Doch die Schwester der Kölnerin habe es mit ihrer Familie noch nicht aus der Ukraine herausgeschafft. Der Grund dafür seien kilometerlange Staus.

„Gott sei Dank sind meine Eltern jetzt in Bukarest. Ich telefoniere mit ihnen im Stundentakt“, so Dettmer. Gleichzeitig steht die Kölnerin auch mit Freunden in Kontakt, die in Kiew täglich in der U-Bahn übernachten, um sich vor Bombenangriffen zu schützen.

Doch bei all den Horror-Nachrichten, die die Kölnerin täglich aus ihrer Heimat erreichen, war diese Woche auch ein Trost spendender Hoffnungsschimmer dabei. Tatiana Dettmer ist von der großen Anteilnahme der Kölnerinnen und Kölner, die sich am Rosenmontag eindrucksvoll bei der Friedensdemo mit mehr als 250.000 Menschen gezeigt hat, absolut begeistert.

Kölnerin: „Bilder aus Köln haben meine Freunde in U-Bahn erreicht“

„Den Kölnern möchte ich ein riesiges Dankeschön aussprechen! Das war überwältigend. Ich bin gerührt von dieser Unterstützung. Die Bilder aus Köln haben auch meine Freunde in Kiew wahrgenommen. Viele von ihnen saßen zu diesem Zeitpunkt gerade mit selbst gemischten Molotow-Cocktails in der U-Bahn, um sich vor Angreifern zu schützen. Die Bilder haben ihnen Mut gemacht. Wir können Putin nur gemeinsam bekämpfen“, sagt Dettmer deutlich.

Die Historikerin und Geschäftsführerin des Lew-Kopelew-Forum lebt seit 2013 in Köln, doch in der Ukraine lebt ihre Familie und viele Freunde. Seit Dienstag (1. März 2022) versuchen ihre Eltern aus Odessa zu fliehen. Gerne wären sie geblieben, doch die Lage in der Stadt habe sich zugespitzt. In den ersten Tagen des Krieges sei es mit langen Staus und im großen Chaos zu beschwerlich für ihre 77-jährigen Eltern gewesen, die Hafenstadt zu verlassen.

Nie hätten Tatiana Dettmers Eltern, Lydia und Dmytro Petrushchak geglaubt, dass Russlands Präsident Wladimir Putin einen Angriffskrieg gegen ihr Land starten würde. Bis zum Donnerstagmorgen (24. Februar 2022).

Kölnerin aus Ukraine bangt um Eltern auf der Flucht: „Sie haben Angst“

„Meine Eltern wurden am Donnerstag von Bombeneinschlägen geweckt“, schildert Dettmer emotional. In den letzten Tagen nach den ersten Bombenangriffen habe sich in Odessa vor allem die Versorgungslage dramatisch verschlechtert. Viele lebenswichtige Güter seien Mangelware. „Mein Vater ist Diabetiker und braucht seine Medikamente dringend“, sagt Dettmer. Daher hätten sich ihre Eltern schweren Herzens auf den Fluchtweg begeben.

„Meine Eltern haben Angst. Im Süden der Ukraine finden heftige Kämpfe statt. Wir befürchten, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Russen bis nach Odessa vordringen“, so die Kölnerin. Nun sei sie sehr erleichtert, dass zumindest ihre Eltern die Überfahrt mit der Fähre nach Rumänien noch am Dienstag (1. März 2022) geschafft haben. „Wenn die beiden heute in Bukarest nicht weiterkommen, werde ich sie in Rumänien abholen.“