Eheleute in Kölner Schimmel-WohnungJetzt reagiert Vermietung – Marschrichtung wird schnell klar

Josef und Waltraud Philipp stehen vor dem Schimmel an ihrer Wand.

Im Büro des Ehepaars Josef und Waltraud Philipp breitet sich der Schimmel aus. Nach dem EXPRESS.de-Bericht ist nun endlich Besserung in Sicht.

Seit mehreren Wochen lebten die Eheleute Josef und Waltraud Philipp in ihrer Wohnung in Köln-Weiden ohne warmes Wasser – zudem sprießte der Schimmel. Jetzt kommt endlich Bewegung in den Fall.

von Niklas Brühl (nb)

Am vergangenen Wochenende hat EXPRESS.de von den unhaltbaren Zuständen in der Kölner Wohnung des Ehepaares Josef (69) und Waltraud Philipp (72) in der Ostlandstraße 54 im Stadtteil Weiden berichtet.

Seit Wochen lebten sie in ihrer liebevoll eingerichteten Wohnung ohne heißes Wasser, zudem sind nach einem Wasserschaden vier Räume vom Schimmel befallen, der mittlerweile sogar auf die Möbel der Philipps übergreift.

Kölner Ehepaar hat nach mehr als fünf Wochen wieder warmes Wasser

Als Vermieter tritt das Unternehmen LEG Immobilien mit Sitz in Düsseldorf in Erscheinung. Immer wieder versuchten die Philipps, die Vermietung auf den katastrophalen Zustand in ihrer Wohnung aufmerksam zu machen.

Bislang ohne durchschlagenden Erfolg – bis jetzt. Denn nach dem Bericht von EXPRESS.de tut sich endlich etwas.

Wie Josef Philipp sagt, haben er und seine Frau seit Dienstagabend (30. Mai 2023) endlich wieder warmes Wasser – nach über fünf Wochen. „Jetzt wird erstmal wieder ordentlich geduscht“, sagte der glückliche 69-Jährige gegenüber EXPRESS.de.

Er fügt an: „Natürlich sind wir jetzt sehr froh, dass sich etwas tut. In der kommenden Woche sollen Trocknungsgeräte für den Schimmel in der Wohnung aufgestellt werden. Allerdings muss man auch dazu sagen: Warum erst jetzt, wenn wir an die Öffentlichkeit gehen? Das hätte die LEG auch viel früher angehen können – oder müssen.“

Für alle Fälle

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In den kommenden Tagen müssen nun alle Möbel zur Seite gerückt werden, damit der Schimmel in der Wohnung der Philipps bekämpft werden kann. „In dem Zuge haben wir bereits noch mehr Stellen gefunden, an denen die Wände wegen des Schimmels dunkel werden“, sagt Josef Philipp.

Kölner Wohnung in schlimmem Zustand – Vermietung entschuldigt sich

Das Immobilienunternehmen LEG hat sich nach dem EXPRESS.de-Bericht nun in Form eines ausführlichen Statements zu der Situation in der Wohnung der Eheleute Philipp geäußert.

Die Marschrichtung wird dabei schnell klar: „Zunächst möchten wir uns ausdrücklich bei unseren betroffenen Mietern entschuldigen. Es tut uns leid und wir bedauern die dem Ehepaar entstandenen Unannehmlichkeiten. Wir stehen daher nun im persönlichen Austausch und in Abstimmung mit ihnen – und die für uns tätigen Handwerker sind inzwischen vor Ort und werden nun schnellstmöglich alle nötigen Schritte und Maßnahmen in die Wege leiten und durchführen, damit bald alles repariert ist.“

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Die LEG sei sich zudem sicher, dass das Unternehmen mit den Eheleuten eine einvernehmliche Lösung finden werde, um sich für die schwierige Zeit erkenntlich zu zeigen. Aber wie konnte es überhaupt dazu kommen, dass sich an der katastrophalen Situation in der Wohnung so lange nichts geändert hat?

Ein Erklärungsversuch: „Selbstverständlich entsprechen die bisherigen Vorkommnisse und Abläufe nicht unseren Standards für Kundenservice und -Kommunikation. Grund für den Verzug ist die Überschneidung unglücklicher Umstände – wie beispielsweise Krankheitsausfälle und Kapazitätsengpässe sowie interne Missverständnisse.“

Das Unternehmen habe den Vorgang inzwischen analysiert und daraus für die Zukunft Optimierungspotenzial abgeleitet, sodass sich so etwas hoffentlich nicht wiederholen werde.

„Wir können und wollen an dieser Stelle nichts beschönigen: Bei rund 167.000 Wohnungen, 400.000 Bewohnerinnen und Bewohnern und rund 2000 Mitarbeitenden passieren natürlich auch mal Fehler – das ist menschlich. Wichtig ist, wie wir mit diesen umgehen, nämlich konstruktiv: Wir arbeiten jeden Tag daran, die Fehlerquellen zu beseitigen. Dass uns das gelingt, sieht man unter anderem daran, dass die ‚stille‘ Mehrheit unserer Mieterinnen und Mieter zufrieden ist und gerne bei uns lebt – im Schnitt zwölf Jahre“, so ein Sprecher der LEG.

In diesen Durchschnitt passen auch Josef und Waltraud Philipp, die seit 13 Jahren in ihrer Wohnung in Köln-Weiden wohnen – demnächst dann hoffentlich auch wieder ohne gesundheitsgefährdenden Schimmel in ihren vier Wänden.