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„Es tut sich nichts“Kölner Ehepaar in der Schimmel-Hölle – fassungslos über Wohn-Firma

Schimmelbefall in der Kölner Wohnung des Ehepaars Josef und Waltraud Philipp.

Der Schimmelbefall in der Kölner Wohnung des Ehepaars Josef und Waltraud Philipp. Vor allem im Büro breitet er sich aus.

Es sind Horror-Fotos, die sich wohl keine Mieterin oder Mieter in der Wohnung wünschen würde. Das Kölner Ehepaar Philipp ist von Schimmelbefall geplagt – zudem hat es seit mehreren Wochen kein warmes Wasser.

von Niklas Brühl (nb)

Seit 13 Jahren leben Josef (69) und Waltraud Philipp (72) in ihrer liebevoll eingerichteten Wohnung im Mehrfamilienhaus in der Ostlandstraße 54 in Köln-Weiden.

Sie betreiben seit mehreren Jahrzehnten einen Chauffeur-Service, fuhren bereits Weltstars wie Michael Schumacher oder Ray Charles durch Köln. In ihrer Wohnung hängen an der Wand viele Bilder mit persönlichen Widmungen der prominenten Fahrgäste.

Kölner Mehrfamilienhaus: Wasserschaden seit Monaten nicht behoben

Leider bleibt es an den Wänden der Wohnung der Philipps aber nicht bei den Erinnerungsfotos. In vier Räumen entwickelt sich der Schimmel. Er greift mittlerweile sogar auf die Möbel des Ehepaares über.

Dazu haben sie seit mehreren Wochen kein warmes Wasser. EXPRESS.de hat die Philipps besucht und sich ein Bild der unhaltbaren Zustände gemacht.

Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage zum Thema Wohnen teil:

Das Gebäude gehört dem Unternehmen LEG Immobilien mit Sitz in Düsseldorf. Josef Philipp schildert gegenüber EXPRESS.de, wie es zu den gravierenden Schäden in seiner Mietwohnung kommen konnte und wie die Kommunikation mit dem Immobilien-Unternehmen daraufhin ablief.

„Am 24. Dezember 2022 meldeten wir dem Notdienst der LEG einen Wasserschaden in Form von Wasserflecken an der Badezimmerdecke. Als Notfall wurde das jedoch nicht weiter bearbeitet. Am 13. Januar 2023 fragte ich dort nochmals nach, wann der Schaden behoben würde, da die Flecken größer wurden und wir uns langsam Sorgen machten. Nichts geschah diesbezüglich, absolut nichts. Nach Rückfrage beim Servicepartner ist dieser Schaden bei denen abgehakt“, sagt der 69-Jährige.

Am 21. April 2023 habe sich dann ein weiterer Wasserschaden in dem Gebäude ereignet. „Im fünften oder sechsten Stock, vermuten wir“, sagt Josef Philipp. Das Wasser sei dann hinunter durch alle Etagen gelaufen.

Der Wassereintritt sei über Kacheln, Bohrlöcher oder sanitäre Anschlussstellen erfolgt. „Es entleerte sich dann über einer eingeschalteten Deckenleuchte unter dem Haus, wo sich ein Durchgang befindet. Das ist lebensgefährlich“, sagt Josef Philipp.

Kölner Ehepaar hat seit fünf Wochen kein warmes Wasser

Die Philipps machten die LEG weiter auf die Schäden aufmerksam. Ein Monteur stellte dann am 22. April 2023 das warme Wasser für eine komplette Hälfte des Mehrfamilienhauses ab – bis heute.

„Wir haben jetzt seit fünf Wochen kein warmes Wasser. Ich war vor kurzem im Krankenhaus, dort konnte ich endlich wieder warm duschen. Ansonsten dusche ich mit kaltem Wasser. Meine Frau geht sogar manchmal ins Schwimmbad“, sagt Josef Philipp gegenüber EXPRESS.de. Seitdem habe sich laut dem Ehepaar nichts mehr getan. Die LEG würde bislang nichts unternehmen, um den Wasserschaden im Haus zu reparieren.

Stattdessen sprießt in der Wohnung der Philipps der Schimmel. Im Büro, im Badezimmer, im Flur und im Schlafzimmer sind die Flecken an den Wänden deutlich zu sehen. „Schauen sie sich das mal an, das sieht ja aus wie in einer Bruchbude und ist zudem gesundheitsgefährdend. Es ist eine Katastrophe“, sagt der 69-Jährige, während er auf den großen Schimmelbefall in seinem Büro zeigt.

In der Wohnung über ihnen hätte eine Familie mit mehreren kleinen Kindern gewohnt. „Als dort der Schimmel ausgebrochen ist, haben sie die Betten der Kinder zunächst alle ins Wohnzimmer geschoben. Mittlerweile sind sie aus ihrer Wohnung ausgezogen – geflüchtet könnte man auch sagen“, sagt Josef Philipp.

Kölner kürzt die Miete wegen Schimmelbefall – Mahnung folgt

Josef Philipp und seine Frau Waltraud wollen in der Wohnung bleiben – und hoffen darauf, dass ihnen jetzt endlich geholfen wird: „Wir haben uns hier eingelebt, wir und unsere Katze fühlen uns hier wohl. Man kann bei solch einer Angelegenheit entweder kämpfen oder Reißaus nehmen. Ich war schon immer eher der Kämpfer.“

Da sich bei der Schadensreparatur seit einigen Wochen nichts tut, hat Josef Philipp von sich aus die Miete gekürzt. „Ich habe einen Teil weniger bezahlt und das auch früh genug angekündigt. Für diesen Zustand der Wohnung zahle ich nicht den vollen Mietwert. Im Gegensatz zur Reparatur mahlen die Mühlen der LEG bei dem Thema aber ziemlich schnell. Die Mahnung kam nach wenigen Tagen“, erzählt Josef Philipp, als er EXPRESS.de das entsprechende Dokument vorlegt.

Das Kölner Ehepaar hofft darauf, dass sie sich in ihrer gemütlichen Wohnung bald wieder richtig wohlfühlen können. Ohne optisch störende und vor allem gesundheitsgefährdende Schimmelflecken an der Wand. „Und warmes Wasser wäre natürlich auch nicht schlecht“, sagt Josef Philipp mit einer gehörigen Portion Sarkasmus.

Das Unternehmen LEG Immobilien hat EXPRESS.de selbstverständlich um ein Statement zu dem Fall gebeten. Bislang blieb unsere Anfrage jedoch unbeantwortet.