„Was ist mit Rauchern?“Kölner Klinik-Doku: Ungeimpfter schockt mit kontroversen Aussagen

Köln: Blick auf die Universitätskliniken der Stadt Köln.

Der Patient Manfred G. (64) ist einer der Protagonisten in der ARD-Doku: „Corona-Intensivstation Köln: Der Kampf ums Überleben.“ Auf dem Symbolfoto ist die Uniklinik im November 2011 zu sehen. 

In der ARD-Doku: „Corona-Intensivstation Köln: Der Kampf ums Überleben“ kommt auch ein ungeimpfter Familienvater zu Wort, der mit kontroversen Aussagen polarisiert. 

Manfred G., dreifacher Familienvater, verteidigt in der aktuellen ARD-Doku: „Corona-Intensivstation Köln: Der Kampf ums Überleben“ seine Entscheidung gegen eine Corona-Impfung. Er begründet seinen Entschluss mit Misstrauen gegenüber Politikern und spricht davon, hart im Nehmen zu sein. Das alles erklärt er, während er stark angeschlagen im Krankenbett liegt und Schläuche ihn bei der Atmung unterstützen. 

Manfred G. ist einer von vielen Patienten auf der Corona-Intensivstation der Kölner Uniklinik. Mitten in der vierten Welle hat die Station 4B die Türen für ein TV-Team des WDR geöffnet. In knapp 30 Minuten bekommen die Zuschauer einen erschütternden Einblick in den Kampf der Mediziner und Pflegekräfte gegen das Coronavirus. Während der 64-jährige Familienvater in die Kamera spricht, sterben um ihn herum Corona-Patienten. Zum Beispiel eine knapp über 30-Jährige, die sich nicht hat impfen lassen. 

Kölner Intensivstation-Doku: Ungeimpfter mit heftigen Aussagen

Zunächst geht es dem ungeimpften Patienten Manfred G. schon wieder besser, er konnte von der Intensivstation auf die reguläre Station verlegt werden. Seine Ärzte glauben sogar, ihn in wenigen Tagen entlassen zu können. Dass er gerade anderen Menschen, wie zum Beispiel Krebs-Patienten, einen Behandlungsplatz wegnimmt, sieht er nicht so.

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„Was ist denn mit demjenigen, der 30 oder 40 Jahre geraucht hat? Und deshalb bekommt er jetzt Krebs und muss operiert werden. Was ist mit denen, die jahrzehntelang Alkoholiker waren? Da gibt es viele Beispiele. Daher ist das in meinen Augen Quatsch“, sagt G. in die Kamera. Zum Ende der Doku hin, erklären die Macher des Films, dass sich der Zustand von Manfred G. plötzlich stark verschlechtert hat, bis er schließlich gestorben ist.

Kölner Intensivstation Doku: „Viele Fälle hätte man ganz klar vermeiden können“

Das TV-Team hat das Team der Uniklinik in Köln seit der ersten Corona-Welle begleitet. Seitdem hat sich viel verändert. Die Belastung und der Frust sind beim Klinikpersonal größer und teilweise sogar unerträglich geworden.

„Was mich jetzt sprachlos macht ist die Tatsache, dass wir jetzt viele Fälle haben, die man ganz klar hätte vermeiden können. Das ist das Frustrierendste überhaupt“, sagt Oberarzt Matthias Kochanek. Der Mediziner berichtet von Zweifeln und erklärt im TV, nicht mehr komplett emotionsfrei Entscheidungen treffen zu können (die WDR-Doku finden Sie in der ARD-Mediathek).

Kölner Intensivmediziner: „Drittel bis die Hälfte dieser Patienten sterben“

Auch der Kölner Intensivmediziner Bernd Böttiger hat diese Woche bei „Markus Lanz“ zur Lage der Corona-Patienten erklärt: „Von denen, die auf Intensivstation liegen, können wir nur vielleicht 50, vielleicht 60, vielleicht 65 Prozent retten - die anderen sterben. Also ein Drittel bis die Hälfte dieser Patienten sterben“, so der Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Kölner Uniklinik.

Aktuell seien 80 bis 90 Prozent der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen nicht geimpft, bei dem anderen Teil handele es sich um Impfdurchbrüche. (mj)