In beide RichtungenKölner Tunnel wird komplett gesperrt – immer aus dem gleichen Grund

Mehrere Männer arbeiten in der Nacht an einem Tunnel und bringen Schutzwände an.

Am Rheinufertunnel spielt der Hochwasserschutz eine zentrale Rolle. Das Foto entstand im September 2021 bei einer Hochwasserübung der Stadtentwässerungsbetriebe.

Der Kölner Rheinufertunnel wird gesperrt. Die Maßnahme ist kurz, aber die Hintergründe durchaus spannend.

von Thomas Werner (tw)

Es ist das Thema, das den Rheinufertunnel schon immer begleitet hat und wohl auch immer begleiten wird: Hochwasserschutz.

Jetzt, am nächsten Wochenende, führen die Maßnahmen zu einer kurzfristigen Sperrung. Wie die Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) am Montag (26. Februar 2024) mitteilten, wird der Tunnel in der Nacht von Samstag (2. März) auf Sonntag (3. März) von 22 Uhr bis 6 Uhr in beide Richtungen komplett gesperrt sein.

Kölner Rheinufertunnel muss für eine Nacht komplett gesperrt werden

„Für die uneingeschränkte Funktionssicherheit der Hochwasserschutzeinrichtungen Kölns sind regelmäßige Wartungen erforderlich“, heißt es von den StEB. Daher führe man Inspektions- und Reparaturmaßnahmen an den Hochwassertoren durch. „Hier werden die Schwenktore sowie die Einfassungen der Rinnen für die Tore gewartet und gegebenenfalls instand gesetzt.“

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Um den Straßenverkehr an der Stelle so wenig zu belasten wie möglich, werden die Arbeiten zur verkehrsärmsten Zeit in der Nacht am Wochenende durchgeführt. Eine entsprechende Umleitung sei dennoch ausgeschildert.

Der Rheinufertunnel, am 5. November 1982 nach mehr als drei Jahren Bauzeit offiziell eingeweiht, ist in Sachen Hochwasserschutz eine besondere Herausforderung.

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Das Hochwasser-Protokoll der Stadt sieht vor, dass er bei einem Pegelstand von 9,80 Metern geschlossen werden muss. Das passierte unter anderem im Januar 1995 bei einem maximalen Pegelstand von 10,69 Metern. Ab 10,70 Metern müsste der Tunnel geflutet werden, um bauliche Schäden zu vermeiden.

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Der Tunnel ist zudem durch Tunneltore geschützt. Um die Flutung bei Hochwasser zu vermeiden, ist die Lage der angelegten Schutzwand so gewählt, dass sie hinter dem Tunnel liegt oder sich gerade noch etwa auf Höhe der landseitigen Tunnelwand befindet.

Wegen der besonderen Herausforderungen und der Lage führen die Stadtentwässerungsbetriebe regelmäßig Hochwasserübungen vor Ort durch. Im Fall der Fälle soll alles wie selbstverständlich ablaufen.

Für die Beeinträchtigung durch diese Baumaßnahme und die möglicherweise auftretenden Verkehrsbehinderungen bitten die StEB Köln um Verständnis. Die Bauarbeiten erfolgen in enger Abstimmung mit dem Amt für Verkehrsmanagement der Stadt Köln.