Kölner Südstadt-ZoffWirte berichten: Ordnungsamt macht das nächste Fass auf

Das lustige Fass wurde als Stehtisch identifiziert und auf den Index gesetzt.

Dieses Fass mussten die Inhaber einer Kneipe in Köln auf Weisung der Beamten „kaltstellen“.

Das schlägt dem Fass den Boden aus. In der Kölner Südstadt mehren sich Fälle von kuriosen Ansagen des Ordnungsamts vor der Aussprache bei der Bezirksvertretung.

von Markus Krücken (krue)

Köln. Donnerstagabend soll Klartext gesprochen werden zum Veedel. EXPRESS.de hatte berichtet, dass es in der Sitzung der Bezirksvertretung I am 28. Oktober wegen des „Vorgehens des Ordnungsamts“ in der Südstadt zu einer Aktuellen Stunde kommt.

Kölner Südstadt: Ordnungsamt monierte Fass am Lokal-Eingang

Nun kommen im Vorfeld der geplanten Aussprache zwischen den Vertretern der Behörde und Parteien immer weitere Details zu angeblich dubiosen Einsätzen der Beamten in Köln ans Tageslicht.

So seien in beliebten Lokalitäten wie beispielsweise dem „Mainzer Hof“, „Tomatoes“ oder „Filos“ nicht nur u.a. die Höhe von Markisen oder Lichterketten sowie Farbauswahl von Sitzkissen (!) in angeblich rüdem Ton moniert worden: In einem Fall sei buchstäblich am Eingang der Lokalität ein Fass aufgemacht worden.

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Die Inhaber eines Lokals hatten als Geschenk einer Brauerei ein Deko-Fass erhalten und dies stolz an der Eingangstür mit einem Hocker postiert. Doch das Fass war den Beamten offenbar ein Dorn im Auge. Es wurde bei der Kontrolle als „Stehtisch“ identifiziert und deklariert. Unmissverständlicher und nicht verhandelbarer Tenor: Das muss weg.

Ein Sprecher der Stadt hatte auf Nachfrage von EXPRESS.de zum besagten Einsatz und dem Vorwurf des unverhältnismäßigen Vorgehens erklärt: „Aus Datenschutzgründen darf das Amt für öffentliche Ordnung nichts zu Beschwerdeführenden und Angeschuldigten sagen, ebenso auch keine betriebsbezogene Auskunft zu Feststellungen geben und kann daher betriebsbezogene Behauptungen in der Öffentlichkeit nicht erwidern.“

Hinter vorgehaltener Hand aber sind mehr als ein Dutzend der durch die Corona-Pandemie ohnehin gebeutelten Gastronomen stinksauer und erwarten mit Spannung die Aktuelle Stunde am Donnerstag.

Im Vorfeld der durch die Geschehnisse brisanten Runde sickerte bereits durch: Die Verwaltung soll betonen, sie würde ihr laufendes Geschäft machen. Stadtdirektorin Blome habe die Teilnahme abgesagt. Von Seiten der Initiatoren sei anvisiert, darauf einzuwirken, dass erstmal alle Kontrollen und Abbauten gestoppt werden, bis der Konsultationskreis getagt habe.

Und dass langfristig das Gestaltungshandbuch geändert werde, z.B auch an die Corona-Situation angepasst werde. Wichtig: Zudem wolle man eine Zusage für die Außengastro für vier Jahre für mehr Planungssicherheit.