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Kölner SüdstadtNächster beliebter Veedels-Laden stirbt den Corona-Tod

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Der beliebte Veedels-Laden in der Darmstädter Straße gibt infolge von Corona auf.

von Markus Krücken (krue)

Köln – Die Kölner Gastronomie- und Einzelhändler-Szene erleidet momentan eine echte Seuche infolge der Corona-Pandemie...

EXPRESS hatte bereits von mehreren Schließungen im Veedel in den vergangenen Monaten, ja Wochen berichtet. Nun trifft es nach den jahrzehntelangen Institutionen Haifischclub und Blumen-Helga den nächsten beliebten Laden im Herzen der Kölner Südstadt.

Denn: Das Gastro-Sterben geht nahezu ungebremst weiter. Die Betreiber des Feinkostladens „Südkost“ auf der Darmstädter Straße nahe des Chlodwigplatzes geben nach etwas mehr als eineinhalb Jahren ebenfalls auf.

Alles zum Thema Corona

Türkischer Supermarkt Südkost schließt am 23. Dezember

In den sozialen Netzwerken machte Ferhat Farah das Aus seines türkischen Supermarktes zuerst öffentlich. „Wir geben unser geliebtes Südkost ab. Leider gehören auch wir zu den Lokalen, die es wegen Corona nicht mehr geschafft haben“, schrieb er und verabschiedete sich stillvoll und höflich von den Stammgästen, die sich in den Kommentaren bestürzt zeigten.

Nur noch bis zum 23. Dezember sei der Laden geöffnet, dann ist Schicht.

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Der Laden hat nur noch bis zum 23. Dezember geöffnet.

EXPRESS fragte beim Inhaber selbst nach, wie sich die Situation infolge der dynamischen Entwicklung der Pandemie in diesem Jahr verschärfte.

„Im ersten Lockdown im März war es noch ok, aber jetzt haben sich die Leute angepasst und gehen wieder in die großen Läden und bestellen vor allem online“, sagt er schonungslos direkt.

Köln: Südkost-Inhaber ist jetzt arbeitslos

Wie es genau weitergehen soll, wisse er selbst nicht. Die Bilanz nach den eineinhalb Jahren fällt durch die Corona-Krise jedenfalls mehr als ernüchternd aus:

„Es läuft einfach nicht mehr so gut. Wir haben eher minus gemacht. Nach Südkost bin ich jetzt erst einmal arbeitslos. Das Risiko der Selbständigkeit würde ich auch nicht noch einmal eingehen, gerade in der Corona-Zeit. Was wir vielleicht machen wollen, ist ein Online-Shop. Wir sind froh, dass wir einen Nachfolger gefunden haben.“

Eine persönliche Niederlage sei das Ende für ihn nicht. „Wir sind ja nicht die Einzigen“, meint er und hat damit Recht.

Ein Café sagt er, werde an gleicher Stätte demnächst eröffnen.

Kölner Gastronomen kämpfen um ihre Existenz

EXPRESS fragte bei IG Kölner Gastro-Sprecher Till Riekenbrauck das Stimmungsbild der gebeutelten Szene ab. Sein bitteres Update: „Die Situation spitzt sich für die gesamte Branche ungemein zu. Dadurch, dass die Hilfen noch nicht fließen, stehen viele Gastronomen vor einem Liquiditätsproblem. Einige leihen sich schon Geld von der Familie und Freunden, um Fixkosten und  Löhne vorstrecken zu können.“

Seine Prognose ist düster: „Ich schätze wenn es so weitergeht, dass bestimmt bis zum Frühjahr ein Drittel der Läden schließen werden. Der Unterschied zum ersten Lockdown ist vor allem, dass man dort die meisten Fixkosten stunden konnte. Diese Möglichkeiten sind jetzt ausgereizt.“