Was verdienen die Kölner Politikerinnen und Politiker? Das höchste Gehalt bekommt die Person, die das höchste Amt innehat.
Höchstes Amt, höchstes GehaltWas verdient eigentlich Kölns OB?

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Am 4. September fand die letzte Ratssitzung des Kölner Stadtrats unter der Leitung von Oberbürgermeisterin Henriette Reker statt.
Aktualisiert
Finale Entscheidung!
Die Kölnerinnen und Kölner bestimmen am 28. September in einer Stichwahl, wer neuer Oberbürgermeister oder neue Oberbürgermeisterin wird.
Wer künftig im Stadtrat und den Bezirksvertretungen sitzt, wurde bereits am 14. September entschieden. Doch was ist die politische Arbeit eigentlich wert? Nur der Chefposten im Rathaus ist ein echter Vollzeitjob, die 261 anderen Mandate sind Ehrenämter. Ein Blick auf die Finanzen der Kölner Politik.
Das höchste Amt, das höchste Gehalt: Der Chefposten im Kölner Rathaus wird nach der Besoldungsstufe B 11 vergütet, so will es das Land für Großstädte mit über 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Für die scheidende Oberbürgermeisterin Henriette Reker bedeutete das 2024 im Schnitt satte 17.804,77 Euro brutto pro Monat. Ein ordentlicher Sprung, denn 2018 waren es noch knapp 4.000 Euro weniger!
Obendrauf kommen noch Einnahmen aus Nebentätigkeiten, zum Beispiel in Aufsichtsräten. Im Jahr 2024 waren das insgesamt 51.318,25 Euro. Behalten durfte Reker davon aber nur 16.689,42 Euro – der Rest floss zurück in die Stadtkasse.
Und das kommende Stadtoberhaupt? Besoldungsstufe B11 sieht seit Februar 2025 ein Grundgehalt von 15.723,04 im Monat vor.
Und was bekommen die Ratsmitglieder? Die 90 Mitglieder des Kölner Stadtrats erhalten für ihren Aufwand eine monatliche Pauschale von 655,50 Euro (Vollpauschale) oder 541 Euro (Teilpauschale). Zusätzlich gibt es 26 Euro für jede Sitzung, an der sie teilnehmen. Wer in vielen Fachausschüssen sitzt, kommt so schnell auf 20 und mehr Sitzungen im Monat. Für den Vorsitz eines Ausschusses gibt es eine zusätzliche Aufwandsentschädigung obendrauf.
Auch die vom Rat gewählten ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister erhalten für ihre Repräsentationsaufgaben eine Sondervergütung. Am meisten Geld bekamen zuletzt Andreas Wolter (Grüne) mit 1.966,50 Euro monatlich. Ralph Elster (CDU), Ralf Heinen (SPD) und Brigitta von Bülow (Grüne) erhielten jeweils 983,25 Euro. Ralf Heinen bekam zusätzlich 655,50 Euro für seinen Ausschussvorsitz. Das Sitzungsgeld von 26 Euro gibt es für alle extra.
Wer eine Fraktion mit mindestens acht Mitgliedern leitet, darf sich ebenfalls über mehr Geld freuen. Für die Fraktionsvorsitzenden gibt es eine zusätzliche Aufwandsentschädigung, die dreimal so hoch ist wie die Vollpauschale – macht in Köln also 1.966,50 Euro.
Auch in den Bezirken wird die Arbeit entlohnt. Die Mitglieder der Bezirksvertretungen erhalten monatliche Pauschalen, je nach Einwohnerzahl des Bezirks. In Bezirken mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern sind das 296,50 Euro. Nur in Chorweiler, wo weniger Menschen leben, gibt es 265,30 Euro. Die Bezirksbürgermeisterinnen und Bezirksbürgermeister sowie ihre Stellvertreterinnen und Stellvertreter bekommen zusätzlich eine Sonderzahlung.
Und wie viel arbeiten die Politikerinnen und Politiker im Ehrenamt dafür? Einer Studie zufolge stecken Kommunalpolitikerinnen und -politiker in Großstädten wöchentlich zwischen 25 und 35 Stunden in ihre Arbeit. Wer deswegen im Hauptberuf kürzertreten muss, kann sich einen Verdienstausfall erstatten lassen – bis zu 84 Euro pro Stunde sind drin. (red)