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Reaktionen auf Karnevals-AbsageFunken-Chef: „Schweigende Mehrheit muss jetzt aufstehen“

Die Absage des Sitzungskarnevals schlug in Köln wie eine Bombe ein. EXPRESS.de sammelt Reaktionen der Präsidenten der großen Gesellschaften.

von Bastian Ebel (bas)Markus Krücken (krue)

Monatelange Vorbereitungen auf gut deutsch gesagt für die Tonne. Durch die Inzidenz-Entwicklung der letzten Wochen war die Entscheidung sicher mit einzukalkulieren.

Doch sie trifft die Vollblut-Jecken der Stadt natürlich härter denn je. Insbesondere deshalb, weil schon im Vorjahr nichts war wie zuvor.

Altstädter-Präsident Hans Kölschbach: „Es ist eine beschissene Situation, aber wir Karnevalisten müssen in der Pandemie verantwortungsvoll handeln und sind gefordert, mit dem Handeln Schaden von der Stadt Köln und dem Kulturerbe abzuwenden. Was die letzten Wochen rund um den 11.11. war, war nicht gut für den Kölner Karneval. Das darf nicht wieder passieren.“

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Prinzengarde-Präsident Dino Massi in seiner ersten Reaktion: „Monatelang liefen die Vorbereitungen. Aber wir haben vollstes Verständnis für die Entscheidung, die auch in der Luft lag. In diesem Moment zum Wohle aller. Wir tragen das mit.“

Auch für Heinz-Günther Hunold von den Roten Funken ist die Corona-bedingte Absage ein herber Schlag ins Jecken-Kontor: „Es ist damit zu rechnen gewesen, dass so eine Entscheidung fällt. Aber Karneval kann man nicht absagen. Das ist etwas wie Weihnachten. Man muss es anders begehen und darin sind wir erfahren. Wir werden zeigen, in dieser Zeit eine Antwort zu finden.“

Hunold weiter: „Der Karneval zeichnet ja viele wichtige Bilder der sozialen Funktionen, denken wir an all die, die zuhause sitzen und da ist der Karneval ein Angebot, möglicherweise wieder virtuell. Ich würde mir wünschen, dass die schweigende Mehrheit aufsteht und eine Impfpflicht unterstützt und damit die Bundesregierung, damit dieser Wahnsinn ein Ende findet.“

Jeckenrunde beim Köln-Talk im Sommer 2019

Wichtige Karnevalisten der Stadt: Björn Griesemann, Heinz Günter Hunold, Ex-Prinz Christian Krath, Frank Breuer und Hans Georg Haumann

Björn Griesemann von den Blauen Funken: „An erster Stelle bin ich böse auf alle, die nicht geimpft sind. Im Endeffekt ist es der richtige Wunsch, dass wir jetzt absagen. Das müssen wir jetzt tun. Wir müssen den Karneval schützen und die Stadt Köln. Es ist richtig jetzt noch nicht über Rosenmontag zu entscheiden. Das reicht, wenn wir das im Januar besprechen. “

Frank Breuer wünscht Dreigestirn einen dritten Anlauf in 2023

Griesemann ergänzt: „Jetzt geht es um die Planungssicherheit für die Künstler und die Symbiose Karneval. Wir müssen jetzt gucken, wie wir den Karnevalisten seelisch abholen, da werden wir uns was überlegen und haben wir auch schon.“

Foto des designierten Dreigestirns im Oktober vor dem Dom-Panorama.

Das designierte Dreigestirn ist wegen Corona vom Pech verfolgt.

Frank Breuer, Vorsitzender von Jan von Werth: „Es ist bestimmt eine Entscheidung des Verstandes und nicht des Herzens. Wir müssen alle sehen was die Zeit bringt. Vielleicht können wir im kleinen Rahmen unseren Fastelovend fiere. Meine Gedanken sind auch beim Dreigestirn der Altstädter. Ich würde mir wünschen, dass sie in 2023 noch eine große Chance kriegen würden.“ Ihr Präsident Kölschbach fände die Idee gut! Er sagt dazu: „Das würde ich natürlich begrüßen, wenn die Drei das auch wollen. Das wäre natürlich eine große Geste. Aber ob man das seinem Arbeitgeber zumuten kann. Da steckt ja so viel hinter.“

Rainer Tuchscherer von den Großen Braunsfeldern hört man die Enttäuschung in der Stimme an. Er sagt: „Die Gesundheit geht vor. Das ist so. Es ist ein Schock für alle, ja. Aber  es halt zu knapp zum Januar hin. Rosenmontag ist noch zehn Wochen weg. Man muss an andere Konzepte denken. Die Hoffnung war ja immer noch da, dass es eine Möglichkeit gibt, Veranstaltungen in reduzierter Form stattfinden zu lassen. Aber man will ja nicht, dass Köln in Europa zu einer absoluten Corona-Hochburg wird.“

Robert Greven beklagt Absage und Spendenausfälle

Mit der Entscheidung nicht einverstanden ist Robert Greven. Der Vorsitzende des Klubs Kölner Karnevalisten zu EXPRESS.de: „Ich bin platt, uns geht Kulturgut verloren, Fonds hin oder her. Ich bin der Meinung, dass man mit 2Gplus das gut hätte durchführen können. Uns gehen allein 100 000 Euro Spenden für die krebskranken Kinder verloren. Dass es so kommt, hätte ich nie gedacht. Ich glaube ich spreche nicht nur für mich.“

Markus Wallpott von der Bürgergarde Blau-Gold: „Wir folgen der Landesregierung und dem Festkomiteee. Es macht keinen Sinn es durchzuführen. Immer mehr Gäste haben abgesagt. Wir haben jetzt Planungssicherheit. Dank des Kulturfonds können alle Künstler und Saalbetreiber abgesichert sein, das ist jetzt das Wichtigste.“