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Billigläden, Leerstand, ImbissbudenKölner Einkaufsmeile in desolatem Zustand – woran liegt das?

Ein Blick in die Hohe Straße, über die viele Menschen laufen.

Am Mittwochmittag (6. März 2024) ist viel los auf der Kölner Hohe Straße. Die Menschen schlängeln sich an Billigläden, Süßigkeiten-Shops und Imbissbuden vorbei.

Die Kölner Hohe Straße lädt nicht mehr so wirklich zum Shoppen ein – viele Ladenlokale stehen leer, dazu kommen viele Billigläden und zahlreiche Imbissbuden.

von Niklas Brühl (nb)

Trotz KVB-Streik ist die Kölner Innenstadt am Mittwochmittag (6. März 2024) voll.

Bei frühlingshaftem Sonnenschein schlenderten zahlreiche Menschen über die Domplatte, blieben vor den Boden-Gemälden der Künstlerinnen und Künstlern stehen oder machten ihr obligatorisches Foto vor dem Kölner Dom. Einige Schritte weiter kommt man an den ersten Ladelokalen vorbei, kann in die von Security-Mitarbeitern bewachten Schaufenster von Swarovski oder Breitling auf dem Wallrafplatz schauen.

Kölner Hohe Straße: Billigläden, Fast-Food-Buden und Leerstand

Wiederum einige Schritte weiter beginnt die Hohe Straße – auch der Anfang der 683 Meter langen Einkaufsstraße ist mit Geschäften von Bulgari, Michael Kors oder Thomas Sabo noch einigermaßen hochwertig gehalten. Wenn man diese paar Meter jedoch hinter sich gebracht hat, gibt die stark frequentierte Hohe Straße, die zu den meistbesuchten Einkaufsstraßen Deutschlands zählt, aktuell jedoch ein äußerst trauriges Bild ab.

Am Mittwochmittag schlängeln sich viele Menschen durch die Hohe Straße. Wenn man kurz an einem Schaufenster stehen bleiben möchte, läuft einem bereits die erste Passantin oder der erste Passant augenblicklich in die Hacken. Aber warum sollte man auf der Hohe Straße überhaupt an einem Schaufenster stehen bleiben?

Diese Frage ist beim Gang über die Einkaufsmeile mit ihren insgesamt 85 Ladenlokalen durchaus berechtigt. Neben einem Media-Markt, einer dm-Filiale oder einem H&M hält sich das Shopping-Erlebnis extrem in Grenzen.

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Quietschbunte Süßigkeiten-Läden, fünf Stück (!), reihen sich an Fast-Food-Imbissen oder billigen Krimskrams-Shops. Dazu ist der Leerstand enorm – EXPRESS.de zählte alleine zehn verwaiste Ladenlokale beim Gang über die Hohe Straße. Obdachlose haben sich vor den leerstehenden Ladenlokalen ihr Lager errichtet, Baustellen runden dazu das schmuddelige Billig-Bild der Einkaufsstraße ab.

Im Schaufenster von WMF auf der Hohe Straße wird die Schließung angekündigt. Das Motto lautet: „Alles muss raus!“

Im Schaufenster von WMF auf der Hohe Straße wird die Schließung angekündigt. Das Motto lautet: „Alles muss raus!“

Dazu kommen weitere Geschäfte wie WMF, die im Schaufenster einen Ausverkauf aufgrund einer baldigen Schließung ankündigen.

Hohe Straße in Köln: Stirbt das Shoppen in der Innenstadt aus?

Was ist los auf der Hohe Straße, stirbt das hochwertige Shoppen in der Kölner Innenstadt langsam aus? Fakt ist, laut einer Befragung von „Statista“ gaben im Jahr 2015 noch 75 Prozent der befragten unter 30-Jährigen an, den Einkaufsort Innenstadt zu „schätzen“. 2021 waren es nur noch 40 Prozent.

Dieses leerstehende Ladenlokal auf der Hohe Straße wurde mit Brettern verbarrikadiert.

Dieses leerstehende Ladenlokal auf der Hohe Straße wurde mit Brettern verbarrikadiert.

In Zeiten von Amazon, Zalando und Co. verliert das physische Shoppen immer mehr an Bedeutung – mit wenigen Klicks spart man sich die Kosten für das Parkhaus, das stressige Gedränge und das andauernde Anstehen.

Dazu kommt auf der Kölner Hohe Straße, dass viele Gebäude, die aus der Nachkriegszeit stammen, sanierungsfällig sind und mögliche Interessenten aufgrund ihres aktuellen Zustands abschreckt. Rund 20 Baustellen, kleinere wie größere, sind derzeit beim Gang über die Hohe Straße zu beobachten.

Diese Läden gibt es in Köln nicht mehr

Kölner Traditionsgeschäfte, die schließen mussten

Der Kölner Immobilienberater und Einzelhandelsspezialist Thomas Nandzik ist trotzdem zuversichtlich, sagt gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Die Bauarbeiten werden die Hohe Straße noch über Jahre prägen. Aber es ist gut, dass jetzt endlich etwas angefasst und umgesetzt wird.“ In wenigen Jahren werde sich das Bild der Einkaufsstraße bessern, sagt der Experte.

In einem Interview von 2020 hatte Nandzik ähnlich optimistisch in die Zukunft geschaut und eine qualitative Verbesserung der Hohe Straße in den kommenden drei bis vier Jahren prognostiziert – das wäre dann heute.