Töchter rettet WunderKölner Pilot stirbt unter tragischen und widrigen Umständen

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Die Feuerwehr konnte nur schwer zu dem Absturzort in den Alpen vordringen.

von Jan Wördenweber (jan)

Köln – Die in Österreich verunglückte Familie aus dem Raum Köln (hier lesen Sie mehr) war vermutlich mit einer Maschine vom Typ „Cirrus SR22“ unterwegs. Bei der „Cirrus SR22“ handelt es sich um ein einmotoriges Leichtflugzeug. Hergestellt wird es von der Cirrus Design Corporation mit Sitz in Duluth, Minnesota, USA. In dem Flugzeug haben insgesamt ein Pilot und bis zu drei Passagiere Platz.

Weltweit fliegen über 5000 Cirrus SR22

Die „Cirrus SR22“ wird seit 2001 gebaut, weltweit wurden über 5000 Exemplare verkauft. Die verunglückte Maschine war als Turbo-Variante mit zwei Turboladern ausgestattet („Cirrus SR22T“) und konnte in einer Höhe von bis zu 7620 Metern fliegen.

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Mit so einem Flugzeug vom Typ Cirrus SR22T soll die Familie aus dem Raum Köln verunglückt sein.

Kurz vor dem Ziel verunglückt

Bei dem Unglück im Pinzgau (Österreich) war ein Vater (66) mit seinen Töchtern bei schwierigen Wetterverhältnissen in einen Berghang gestürzt.

Der Mann, der unter dem Wrack eingeklemmt war, überlebte die Tragödie nicht, seine Töchter (acht und elf Jahre alt) konnten gerettet werden. Während die Achtjährige nur leicht verletzt wurde, erlitt ihre ältere Schwester laut Polizei schwerste Verletzungen. Wie „salzburg.orf.at“ berichtet, hätten Helfer noch nach dem Crash mit den unter Schock stehenden Mädchen sprechen können.

Ein Kind konnte sich selbst aus dem Wrack befreien, das zweite musste von der Feuerwehr, die mit 44 Mann im Einsatz war, aus dem Wrack herausgeschnitten werden. Die Kinder hätten den Rettern auch erzählt, dass ihre Mutter mit dem Auto nachkommen wollte.

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Die beiden schwer verletzten Mädchen wurden in eine Klinik gebracht.

Kölner bei Flugzeugabsturz in den Alpen

Der Absturz passierte im Anflug auf den Flughafen Zell am See. Freitagvormittag war der Kölner vom Flugplatz Bonn-Hangelar aus mit der Maschine gestartet. Gegen 14.50 Uhr wollte er auf dem kleinen, von Bergen umsäumten Flugplatz in Zell am See landen.

Die Bedingungen waren jedoch alles andere als freundlich: Windböen, Schauer und dichter Nebel hingen über der Landebahn. Der erste Landeversuch scheiterte („Missed Approach“).

Beim Durchstarten und Weiterflug wollte der Pilot dann eine Linkskurve fliegen, um in einer Schleife erneut eine Landung vorzubereiten. Doch dann driftete die Maschine in den Wolken ab und zerschellte in 1500 Metern Höhe am Berg Erlhofplatte.

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Die Feuerwehr zog auch die Bergrettung hinzu.

Kölner bei Flugzeugabsturz ums Leben gekommen: Widrige Bedingungen

Hätte der Kölner angesichts solcher Wetterbedingungen am Zielort in Bonn überhaupt starten sollen? Und hätte der von Nebel verhüllte Zeller Flugplatz dem Kölner eine Landeerlaubnis geben dürfen? Diese Fragen werden nun unter Fachleuten diskutiert und müssen in einem Abschlussbericht geklärt werden.

In entsprechenden Foren, etwa auf www.pilotundflugeug.de tauschen sich schon Experten rege darüber aus. Auf die Frage, ob überhaupt jemand an diesem Tag nach Zell geflogen wäre, meint etwa ein Pilot: „Mit überhaupt nix. Weder mit der Cirrus noch mit sonst einem Flieger. Nach den Webcam-Bildern war der Platz schlicht zu.“

In Zell am See wollte die Familie nach EXPRESS-Informationen die Weihnachtstage verbringen. Wie am Sonntagmorgen weiter zu erfahren war, stammen die Opfer aus dem Kölner Stadtteil Rodenkirchen. (kem/jan/PM/jv)