Manche Kölsch-Trinker schlüpfen (ganz unbewusst) in eine Rolle, sobald sie ihre Lieblingskneipe betreten. Ein Kölner Brauhaus hat das analysiert – und nun die zehn Theken-Typen zusammengestellt.
Zehn Theken-TypenBrauhaus kategorisiert Kölsch-Fans – und erntet Begeisterung

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Gastronom Martin Schlüter (Reissdorf am Hahnentor) weiß nicht nur, wie er seinen Gästen einen schönen Abend beschert, sondern auch, wie er seinem Facebook-Community ein paar Lacher aufs Gesicht zaubert. Das Foto ist vom 9. Oktober 2017.
Wer in einer Kölsch-Kneipe arbeitet, kann nicht nur hervorragend Bier ausschenken, sondern ist manchmal auch in der Lage, eine haargenaue (und lustige) Charakterisierung seiner Gäste vorzunehmen. Das beweist ein Facebook-Post vom Mittwoch (16. November 2022).
Der Autor des Posts ist Gastronom Martin Schlüter vom „Reissdorf am Hahnentor“. Er hat sich die Mühe gemacht, Menschen an der Theke zu analysieren und daraus zehn Theken-Typen abzuleiten. Was dabei herauskam – ziemlich passend!
Kölsch-Trinker: Diese zehn Theken-Typen gibt es
Die Idee, einen solch humoristischen Beitrag für Facebook zu verfassen, sei ihm ganz „spontan am Mittwochmorgen“ gekommen, erklärte Martin Schlüter auf Nachfrage von EXPRESS.de.
Nachfolgend finden Sie die Liste der zehn Theken-Typen (männlich wie weiblich), die der Gastronom in den vergangenen Jahren beobachtet und nun niedergeschrieben hat:
- 1. Der Bundestrainer: Kennt als einziger Mark Uths Verletzung richtig, hält Flick für überbewertet, war 81 gegen Ipswich Town im Stadion (angeblich), hat immer Angst, abzusteigen und bewegt sich nach FC-Niederlagen auf sehr, sehr, sehr dünnem Eis.
- 2. Der Poser: Erklärt lauthals den Theken-Nachbarn, wie schnell er so ein Kölsch leer hat. Erzählt, wo er am 11.11. überall war, kennt die Bierpreise aller benachbarten Kneipen und guckt den Zappes umgehend fordernd an, wenn sein Glas leer wird. Hat dann meist in vier Stunden drei Striche auf dem Deckel.
- 3. Der „Ich will dazu gehören“-Typ:Spricht jeden Kellner mit Namen an; fragt, wer heute in der Küche ist, kennt die Dienstpläne besser als das Team selbst und erzählt gerne, bei wem um wie viel Uhr der Metthappen am besten schmeckt. Lauert darauf, nach Feierabend mit dem Team noch loszuziehen.
- 4. Der echte Stammgast: Würde niemals von sich aus bestellen – weiß, was er kriegt, lässt einfach machen, genießt und ist „zu Hause“.
- 5. Der „Prinz Karneval“: Will immer alle einladen. Den Wirt, den Koch, alle, die am Tresen stehen, trinkt nie richtig leer und meist liegen hinterm Tresen noch einige nicht bezahlte Deckel. Wenn man ihn vorsichtig darauf anspricht, zahlt er die natürlich standesgemäß mit dem 500-Euro-Schein. Murmelt beim Bezahlen vor sich hin, dass das mit den Deckeln ja gar nicht sein könne.
Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:
- 6. Die Mädels-Clique: Hätte gerne die Getränkekarte (im Brauhaus), vermisst die Gin-Auswahl (im Brauhaus), hätte gerne mehr Eis in der Weinschorle (im Brauhaus), findet Radler lecker (im Brauhaus) und kriegt Streit beim Bezahlen. Die Hübscheste bestellt übrigens durchgehend Kölsch und isst Haxe.
- 7. Der rebellische Rentner: Hatte mal wieder keinen guten Tag. Sein Hocker steht nicht da, wo er sonst immer steht; der EXPRESS kündigt Bierpreiserhöhungen an; der Köbes, der ihm immer einen ausgibt, hat frei und nach vier Kölsch verlässt er grußlos und unverstanden das Lokal. Kommt täglich.
- 8. Der leicht nervöse Hektiker:Zeigt schon beim Hereinkommen mit Fingerspielen, wie viel Kölsch er möchte, bestellt beim Zappes und sämtlichen Kellnern, wechselt ständig den Platz und steht anderen Gästen chronisch im Weg.
- 9. Der „Ich will Kölner werden“-Tourist:Kommt extrem fröhlich hinein. Erzählt erstmal einen Witz, weil er im Reiseführer von der kölschen Fröhlichkeit gelesen hat, bestellt Halben Hahn, fragt, wie der „1. FC“ gespielt hat, erzählt, wie toll es 2012 im Gürzenich bei Bernd Stelter war und fragt, ob die Linie 7 ihn wirklich in sein Hotel nach Frechen fährt.
- 10. Der „Ich habe reserviert“-Typ:Die schriftliche Reservierungsbestätigung ist ausgedruckt in der DIN-A4-Hülle dabei, kommt mindestens 20 Minuten vor der bestellten Zeit, kann erst entspannen, wenn er sitzt und hofft, dass es kein Problem ist, dass nur fünf statt der bestellten zwölf Personen kommen.
Die große Frage: Welcher dieser Typen sind Sie? Haben Sie sich wiedergefunden?
„Was für 'ne geile Zusammenfassung“, „So lustig und wahr“, „Herrlich!“, „Super cool geschrieben, jede Beschreibung trifft den Nagel auf den Kopf“, kommentierten die amüsierten Facebook-Nutzerinnen und -Nutzer. Mit derart positiven Reaktionen habe er gar nicht gerechnet, verriet Schlüter.