Im Westen Indiens ist am Donnerstag (12. Juni 2025) ein Passagierflugzeug der Fluggesellschaft Air India abgestürzt. Das bestätigte das Ministerium für zivile Luftfahrt. An Bord der Maschine waren 242 Menschen, die Angaben über mögliche Überlebende waren zunächst vage.

Das Unglück hatte sich über der Millionenstadt Ahmedabad ereignet. Beim Flugzeug handelt es sich um eine Boeing 787 Dreamliner, die kurz nach dem Start auf ihrem Weg nach London aus bislang ungeklärter Ursache abstürzte. Die Wetterbedingungen waren zum Zeitpunkt des Absturzes gut und stabil, es herrschte klare Sicht.

Flug von Air India stürzt über Wohngebiet ab

Laut dem indischen Luftfahrt-Ministerium haben sich 242 Menschen an Bord befunden: 230 Reisende, 10 Crew-Mitglieder und die beiden Piloten. Bei den Fluggästen an Bord handelt sich laut Air India um 169 indische, 53 britische und sieben portugiesische Staatsangehörige sowie einen kanadischen Staatsangehörigen.

Bei dem Absturz sind offiziellen Angaben zufolge viele Menschen gestorben. Er habe die Information erhalten, dass es zahlreiche Todesopfer gebe, teilte der indische Gesundheitsminister Jagat Prakash Nadda – ohne eine genaue Zahl zu nennen – auf der Plattform X mit. Es gebe möglicherweise Überlebende, sagte der Polizeichef von Ahmedabad, Gyanender Singh Malik, der Zeitung „India Today“. An der Absturzstelle werde die Suche nach möglichen Überlebenden fortgesetzt.

Weniger als eine Minute nach dem Start soll der Kontakt zur Maschine abgerissen sein. Das geht aus Daten des Portals „Flightradar 24“ hervor. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Boeing in einer Höhe von 190 Metern.

Laut „BBC India“ setzten die Piloten einen „Mayday“-Funkspruch gleich nach dem Start ab, eine anschließende Kontaktaufnahme war aber schon nicht mehr möglich. Über dem Flughafen stieg schwarzer Rauch auf, wie ein „AFP“-Reporter berichtete.

Umgehend rückten Großaufgebote von Feuerwehr und Rettungskräften aus, eine erste offizielle Bilanz über die Lage vor Ort gab es nicht, berichtete die Zeitung „Times of India“. Auf den ersten Bildern von der Unglücksstelle war der Boden großflächig mit Trümmerteilen übersät.

Dass die Maschine für den rund zehnstündigen Interkontinentalflug nach Europa vollgetankt war, soll die Folgen nach dem Absturz laut von der Zeitung befragten Experten verstärkt haben. Das Flugzeug soll direkt über einem Wohngebiet der fünftgrößten Stadt des Landes abgestürzt sein, an der Absturzstelle habe sich ein Hostel befunden. Auch hier gibt es laut örtlichen Medien viele Todesopfer, das Gebäude brannte komplett aus.

Mindestens eine der Personen, die sich im Gebäude befanden, konnte sich durch einen Sprung aus dem 2. Stock retten, wie eine Angehörige gegenüber „BBC India“ berichtete. Die Person habe bei dem Sprung nur leichte Verletzungen erlitten.

Der Absturz wurde auch durch die Fluggesellschaft bestätigt. Geschäftsführer Natarajan Chandrasekaran teilte mit: „Mit tiefer Trauer bestätige ich, dass der Air India Flug AI 171 auf der Strecke Ahmedabad – London Gatwick in einen tragischen Unfall verwickelt war.“

In einer weiteren Mitteilung auf X schrieb Air India, dass Verletzte in nahegelegene Krankenhäuser gebracht würden.

Von Flughafen-Seite wurde das Unglück kurz nach dem Start vermeldet. Der Sardar Vallabhbhai Patel International Airport stellte den Flugbetrieb umgehend für alle geplanten Starts und Landungen ein, wie ein Sprecher mitteilte. Einige Stunden später wurde der Betrieb wieder hochgefahren.

Der indische Premierminister Narendra Modi erklärte, die Tragödie in Ahmedabad breche ihm das Herz und sei mit Worten nicht zu beschreiben. „In dieser traurigen Stunde sind meine Gedanken bei allen, die davon betroffen sind“, schrieb Modi auf X.

Auch aus London, wo die Maschine um 18.25 Uhr Ortszeit (19.25 Uhr deutsche Zeit) hätte landen sollen, gab es kurz darauf ein erstes Statement. „Wir können bestätigen, dass der Flug AI171, der heute beim Abflug vom Flughafen Ahmedabad abgestürzt ist, um 18.25 Uhr in London Gatwick landen sollte“, hieß es vom zweitgrößten Flughafen der Stadt.