Kölner GeisterhausStatt Versteigerung für 1,6 Millionen – jetzt kommt alles anders

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Die Eingangstür der ehemaligen Metzgerei Kuske. Seit Jahren hat sich hier nichts verändert.

Köln – Das Geisterhaus auf der Neusser Straße 39 im Kölner Agnesviertel: Die ehemalige Metzgerei Kuske ist seit etwa zehn Jahren verwaist – im Gebäude wohnt nur noch der Besitzer des Hauses. EXPRESS berichtete.

Eigentlich sollte das mehrstöckige Wohnhaus mit Ladenlokal am 23. September 2020 zwangsversteigert werden. Angesetzt wurde der Termin vom Amtsgericht Köln – doch von einem Tag auf den anderen wurde die Versteigerung abgesagt. 

Kölner Agnesviertel: Haus mit Ladenlokal sollte zwangsversteigert werden

Unter dem Aktenzeichen 93 K 46/19 sollte das Wohnhaus mit einer Gesamtfläche von 525 Quadratmetern unter den Hammer kommen.

Der Verkehrswert des stark renovierungsbedürftigen Gebäudes wurde auf 1.690.000 Euro festgesetzt. Um das Haus, das ca. 1905 erbaut wurde, wieder in einen bewohnbaren Zustand zu bringen, hätte der Käufer noch einiges investieren müssen. Teilweise seien die elektrischen Leitungen defekt – auch die Heizung sei nicht mehr auf dem neuesten Stand, berichten Nachbarn.

In der Objektbeschreibung von September heißt es:

Zudem habe eine Innenbesichtigung durch einen Gutachter nie stattgefunden.

Das verwundert nicht. Schließlich funktionieren die Türklingeln nicht und der Besitzer ist weiterhin nicht bereit, mit irgendjemandem zu sprechen.

Zwangsversteigerung für sechs Monate ausgesetzt

Warum die Zwangsversteigerung so plötzlich auf Eis gelegt wurde? Ein Sprecher des Amtsgerichts Köln erklärt auf EXPRESS-Nachfrage: Die Zwangsversteigerung wurde laut Zwangsversteigerungsgesetz § 30a einstweilig eingestellt. 

Darin heißt es:

Weitere Einzelheit kann das Amtsgericht nicht mitteilen. Gläubiger und Schuldner scheinen sich also vorerst geeinigt zu haben. Kommt es allerdings erneut zu einer wirtschaftlichen Schieflage, kann im März das Zwangsversteigerungsverfahren wieder aufgenommen werden.