„Ich bin nachts dem Wolf begegnet”Kölnerin ging mit ihrem Hund Gassi

Ina-Marie Collas Wolf

Ina-Marie Collas ist dem Wolf am 11. Mai 2021 in Sürth begegnet. (Fotomontage)

von Oliver Meyer (mey)

Köln – Es waren Sekunden, die Ina-Marie Collas (58) nie vergessen wird. Als die Kölnerin aus Sürth nachts mit ihrem kleinen Mischling nochmal Gassi ging, stand er plötzlich vor ihr: Der Kölner Wolf! Vermutlich das Tier, das in der Nacht zum Mittwoch (19. Mai 2021) durch Bickendorf, Ehrenfeld, Weidenpesch und Merkenich lief und dort (mutmaßlich) insgesamt acht Schafe riss.

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  • In Merkenich wurden acht Schafe gerissen
  • Kölnerin traf Raubtier in Sürth

Es war am Dienstag, den 11. Mai um 23.30 Uhr. Die 58-Jährige war grade 100 Meter von dem Mehrfamilienhaus auf dem Ober Buschweg entfernt, als ihr der Atem stockte: „Wie aus dem Nichts stand er plötzlich an der Bahnschranke zehn Meter weiter auf der anderen Straßenseite. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Mir war sofort klar, dass das ein echter Wolf ist und kein Hund.“

Kölnerin: Ich traf den Wolf in Sürth

Der Wolf fixierte sie und schaute seelenruhig zu, wie Ina-Marie Collas ihren Hund vom Boden hoch auf den Arm nahm. „Natürlich hatte ich Angst, dass er angreifen und sich meinen Hund holen könnte. Aber der Wolf blieb total ruhig und gelassen. Er trabte dann einfach weiter, als sei nichts geschehen."

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Im Nachhinein, erzählt die Geschäftsfrau weiter, habe der Wolf sie angeschaut, als habe er sagen wollen: „Was machst du denn hier?“ Denn am 11. Mai galt in Köln noch die Ausgangssperre ab 21 Uhr.

Kölnerin hat unheimliche Begegnung mit Wolf

„Ich durfte ja mit dem Hund vor die Türe. Außer mir war da sonst niemand auf der Straße, nicht einmal ein Auto fuhr. Es war wie ausgestorben da draußen. Deshalb war es wirklich total unheimlich, ausgerechnet dann auf einen Wolf zu treffen“, erzählt sie.

Die Boutique-Besitzerin lief dann ein Stück weg von der Stelle, wo sie den Wolf getroffen hatte. Als sie dann wenig später zurück zu ihrem Haus lief, sah sie den Wolf noch einmal, wie er die Straße hochlief und endgültig in der Nacht verschwand.

Kölner meldete Wolfs-Begegnung der Polizei

Zuhause rief sie dann über Notruf die Polizei an. „Als ich sagte, dass ich einen Wolf gesehen habe, legte der Polizist sofort auf. Ich habe erneut angerufen und erklärt, dass ich nicht spinne und es sich definitiv nicht um einen Hund gehandelt habe. Ich war schon etwas sauer, dass man da den Hörer aufgelegt hatte. Letztlich wollte ich es nur zur Kenntnis geben. Der Beamte hat das dann zur Kenntnis genommen, mehr nicht.“

Als dann vor sechs Tagen nachweislich ein Wolf durch Ehrenfeld zog und in Merkenich wohl vier Schafe tötete und vier so schwer verletzte, dass sie erlöst werden mussten, fühlte sich Ina-Marie Collas bestätigt: „Ich bin nachts dem Kölner Wolf begegnet.“