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Zoff mit Anwohnern eskaliertAlkohol und Mega-Lärm: Stadt-Köln-Idee sorgt für Ärger

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Nachts wird es laut: Betrunkene Jugendliche sammeln sich an einer Sitzbank in Köln-Sülz an. Jetzt gehen die Anwohner auf die Barrikaden. 

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Sülz gilt als ein ruhiger und familienfreundlicher Stadtteil in Köln. Sein schicker Spitzname „Beverly Sülz“ trifft den Ruf des Veedels auf den Punkt. Doch Anwohner der Luxemburger Straße machen seit Monaten an der Ecke Klettenberggürtel eine ganz andere Erfahrung.

Lärmende Jugendliche, Wildpinkler und aggressives Party-Volk stören im Viertel.

Die Krux: Die Sitzbank, bei der sich das Spektakel abspielt, hat die Stadt extra als Treffpunkt für Jugendliche geschaffen. 

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Anwohner in Köln-Sülz sauer: Betrunkene und Erbrochenes direkt vor der Haustür

„Ich kann nicht mehr schlafen“, erklärt Dagmar Herfort (Name von Redaktion geändert) gegenüber EXPRESS. Ihre Nerven liegen blank. Die Anwohnerin, die morgens früh raus muss, weil sie im Krankenhaus arbeitet, weiß sich langsam nicht mehr zu helfen.

Zoff um Lärm in Köln-Sülz: Ein Satz, der ständig kommt, ist der eigentliche Skandal

Fast täglich findet sie nicht in den Schlaf, weil lärmendes Party-Volk sich direkt unter ihrer Wohnung versammelt. Wenn sie morgens vor die Tür tritt, fallen ihr Glasscherben, Erbrochenes oder obszönes Gekritzel ins Auge.

Zoff in Köln: „Irrsinn, was hier nachts abgeht“

Seit der Corona-Pandemie gehe das schon so. „Irrsinn, was hier nachts am 24-Stunden-Kiosk auf der Luxemburger Straße/ Kreuzung Sülzgürtel abgeht oder vor der Mauer an der Gaststätte, direkt an einer Bank mitten auf der Kreuzung. Vor allem am Wochenende bis 4.30 Uhr morgens. Schlafen ist kaum möglich. Manchmal sind es 15 bis 20 Leute, volltrunken“, erklärt die Kölnerin.

24-Stunden-Kiosk bestätigt lärmende Jugendliche 

Auch ihr Lebensgefährte Harald Müller (Name geändert) vermutet, dass manche lärmende Jugendliche vom 24-Stunden-Kiosk kommen und sich dann stundenlang auf der Sitzbank betrinken, weil sie vor dem Kiosk nicht mehr stehen dürfen.

Die lärmenden Jugendlichen bestätigt auch ein Mitarbeiters des Kiosks gegenüber EXPRESS. Namentlich möchte er aus persönlichen Gründen nicht erwähnt werden. „Die kommen nicht von unserem Kiosk, die kommen aus allen Ecken zur Sitzbank. Das war schon immer ein Problem-Ort“, so der Kiosk-Mitarbeiter.

Ärger in Köln-Sülz: „Mit der Sitzbank fing alles an“

„Mit der Sitzbank fing alles an. Wenn die zu voll ist, kommen die rüber zu einer Mauer und stehen direkt unter meinem Schlafzimmerfenster. Die feiern richtig ab“, erklärt Müller resigniert.

Tatsächlich hat die Bezirksvertretung Lindenthal den Antrag der SPD letztes Jahr genehmigt und die Sitzbank mit dem Beschluss vom 23. September 2019 angebracht.

Sitzbank in Köln-Sülz bewusst als Treffpunkt für junge Leute geschaffen

Der Grund: Man habe einen „geeigneten Aufenthaltsort vor allem für junge Menschen im Freien schaffen“ wollen.

Doch diese Idee ging spätestens in der Corona-Zeit komplett nach hinten los, so Anwohner M.

Er selbst habe schon versucht, zwischen betrunkenen Jugendlichen, Wildpinklern und Party-Volk für Ordnung zu sorgen. Dabei sei er aggressiv angegangen und auch schon mit Fäusten angegriffen worden.

Anwohner verärgert über Kölner Ordnungsamt: „Machen nichts“

Ordnungsamt und Polizei Köln habe er ebenfalls schon informiert. Nicht immer sei jemand gekommen. „Die machen nichts, da passiert nichts“, sagt Müller über die bisherigen Einsätze. Das Ordnungsamt Köln bestätigt gegenüber EXPRESS lediglich drei Beschwerden.

Platzverweise auf Luxemburger Straße: Ordnungsamt bestätigt Einsätze 

„Im Mai und Juni 2020 gingen insgesamt drei Beschwerden beim Servicetelefon des Ordnungs- und Verkehrsdienstes wegen Lärm im genannten Bereich ein. Hierbei ging es um lärmende Personen, zum Beispiel auf der dortigen Mauer beziehungsweise auf der Luxemburger Straße. Die eingesetzten Ordnungskräfte sprachen in diesen Fällen vor Ort entweder Platzverweise aus oder ließen Musikboxen mit der Androhung einer Sicherstellung ausschalten“, so ein Sprecher. 

„Wir hoffen, dass hier endlich wieder Ruhe einkehrt“

Die genervten Anwohner haben bereits eine Unterschriftensammlung beim Ordnungsamt eingereicht, um etwas zu erreichen. Bislang ohne Erfolg.

„Wir hoffen, dass hier endlich wieder Ruhe einkehrt, ich halte es nicht mehr aus“, erklärt Dagmar Herfort. Die Anwohner wollen dranbleiben.