Unfassbare VorwürfeHitlers Geburtstag im Kalender: Rassismus-Skandal bei Kölner Rettungskräften

Ein Johanniter-Stauhelfer steht mit seinem Motorrad auf der Autobahn und hilft einem liegengebliebenen Autofahrer.

Bei den Kölner Johannitern und Maltesern ist ein waschechter Rassismus-Skandal aufgekommen. Das Symbolfoto wurde am 19. Juli 2019 aufgenommen.

Unglaubliche Vorwürfe kommen rund um die Kölner Malteser und Johanniter ans Tageslicht. Demnach gibt es bei den Rettungskräften ein großes Rassismus-Problem.

Die Hilfsorganisationen Malteser und Johanniter in Nordrhein-Westfalen haben nach einem Bericht der „taz“ teilweise ein Rassismus-Problem. Demnach wurden bei den Johannitern in Köln die Geburtstage von Adolf Hitler und anderen Nazi-Größen in einen Wandkalender eingetragen und ein rassistisches Spiel gespielt.

Rettungskräfte seien dort auch als Reichsbürger und durch eine Nähe zur rechtsextremen Identitären Bewegung aufgefallen. Die Malteser und der Johanniter sagten der „taz“ eine schnelle Prüfung der Vorwürfe zu.

„Flüchtlingsheim anzünden“: Rassistische Chats bei Rettungskräften in Köln

Auf einer Rettungswache der Malteser in Nordrhein-Westfalen soll ein Mitarbeiter vor einem Einsatz geäußert haben, dass er lieber das Flüchtlingsheim anzünden wolle, als den Geflüchteten zu helfen. Auf dieser Wache hätten Mitarbeiter in einer Chatgruppe rassistische und sexistische Memes ausgetauscht, berichtete die „taz“.

Rettungskräfte beider Rettungswachen berichteten der Zeitung demnach von Fällen, in denen aus rassistischen Gründen Patientinnen und Patienten schlechter behandelt worden seien.

Die Rettungskräfte, die in Köln in Zusammenhang mit den rechtsextremen und rassistischen Vorfällen aufgefallen seien, arbeiteten zumindest teilweise immer noch für die Johanniter Unfallhilfe. Der Mitarbeiter, der 2020 die Vorfälle intern weitgehend erfolglos angesprochen habe, habe dagegen die Kündigung erhalten, schreibt die „taz“.

Rassismus-Problem bei Maltesern und Johannitern

Sowohl von den Johannitern als auch von den Maltesern war am Freitagabend und am Samstagmorgen zunächst keine konkrete Antwort zu den Vorwürfen zu erhalten. Zu der „taz“ sagte eine Sprecherin der Johanniter, es habe im Sommer 2020 erkennbar Fehlentwicklungen und Fehlverhalten in der Rettungswache gegeben.

Es werde eine „engagierte Untersuchung“ geben. Der Landesverband der Malteser in NRW teilte demnach mit, dass man den Vorwürfen „selbstverständlich unverzüglich“ nachgehe. „Wir verurteilen so ein menschenverachtendes Verhalten, generell und insbesondere in unseren eigenen Reihen“, sagte ein Sprecher. (dpa/nb)