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Todesliste geführt?Die Taten des Kölner Pulverteufels – jetzt wartet der Richter

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Im April 2018 löste der Leverkusener den Gift-Einsatz am Landgericht aus.

Köln – Der als Kölner Pulverteufel bekannt gewordene Markus T. (49) muss sich ab Mittwoch wegen einer Vielzahl abstruser Vorwürfe vor dem Kölner Landgericht verantworten. Unter anderem soll der Mann eine Art Todesliste geführt haben.

Köln: Weißes Pulver löst großen Feuerwehreinsatz aus

Ein Hauptvorwurf dreht sich um jenen Vorfall aus dem April 2018, der T. den Spitznamen eingebracht hatte. Auf dem Weg ins Landgericht war der aus Leverkusen stammende Angeklagte, der sich damals einem Stalking-Prozess stellen musste, mit weißem Pulver erwischt worden.

„Das könnte was gefährliches sein“, soll Markus T. laut Anklage gegenüber den Wachtmeistern geäußert haben. Es folgte ein beispielloser Feuerwehreinsatz am Justizgebäude, bei dem der Beschuldigte und zwei Wachtmeister chemisch gereinigt und ärztlich untersucht wurden (hier lesen Sie mehr).

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Bei der Analyse des weißen Pulvers stellte sich später heraus, dass es sich lediglich um Traubenzucker gehandelt hatte. Die Staatsanwaltschaft wirft T. nun das Vortäuschen einer Straftat (Einsatz mit Gift) vor, was alleine mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden kann.

Köln: Richter und Staatsanwälte auf angeblicher Todesliste

Im Laufe der Zeit sammelte Markus T. immer mehr Anklagepunkte. So soll er E-Mails an Richter, Staatsanwälte, Polizisten und Justiz-Wachtmeister adressiert und neben deren Namen eine Patrone platziert haben. Diese Liste verstanden die Behörden offenbar als Morddrohung.

Auch falsche Verdächtigung wird dem 49-Jährigen vorgeworfen. So hatte Markus T. bei der Polizei angegeben, Wachtmeister im Gericht hätten ihn im Rahmen einer Durchsuchung vergewaltigt. Diesen Vorwurf soll er später aber wieder zurückgenommen haben.

Köln: Patrone aus dem Hintern gezogen und auf Richterin geworfen

Tatsächlich musste sich der Mann bei jedem Betreten des Gerichtsgebäudes einer Leibesvisitation unterziehen; weil er etwa einmal eine Patrone aus seinem Hintern gezogen und diese im Saal einer Richterin präsentiert haben. 

Leverkusener wird von Psychiater begutachtet

Zuletzt war T., der offiziell Hausverbot im Gericht hat, immer zu „Demonstrationen“ am Justizgebäude in Sülz aufgetaucht. Mit pinker Perücke saß er vergangenen Februar hinter dem Steuer eines Transporters, auf dem provokant geschrieben stand: „Bullen, Schweine, Spinnen“ (hier lesen Sie mehr).

Markus T. wird als Pflichtmandant vertreten vom bekannten Kölner Strafverteidiger Ingo Lindemann. Ein psychiatrischer Gutachter begleitet den Prozess; der soll klären, ob der Angeklagte womöglich vermindert schuldfähig ist. Ein Urteil ist bisher für August geplant.