Black Lives MatterNeue Kölner Bibliothek ist einzigartig und plant Großes

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Glenda Obermuller und Lamin Kargbo gehören zu den Organisatoren der neuen Bibliothek in Köln.

Köln – Der Anstoß entstand durch die Proteste der Black Lives Matter-Bewegung im Juni. Die Energie, die sich daraus entwickelt hatte, sollte nicht sofort wieder verpuffen, erklärt Lamin Kargbo. Es sollte etwas Nachhaltiges in Köln entstehen.

So kam schließlich die Idee einer neuen Kölner Bibliothek. Das Besondere daran: Die Themen der Bücher sollen sich um die weltweite, vielfältige Schwarze Geschichte drehen.

Neue Bibliothek in Köln für Schwarze Community

Lamin Kargbo und Glenda Obermuller sind zwei der Organisatoren und Initiatoren der neuen Bibliothek in der Kölner Innenstadt. Obermuller gehört zudem zu den Gründerinnen der „Sonnenblumen Community Development Group e. V.”.

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Die Sammlung an gespendeten Büchern für die Bibliothek nimmt immer weiter zu. Dennoch sind weitere Spenden willkommen.

Der Verein, der sich für die Schwarze Community in Köln einsetzt, widme sich besonders dem Empowerment, erklärt sie. In den Räumlichkeiten in der Victoriastraße bieten sie zum Beispiel Sprachkurse, Haar-Workshops oder Lesungen an. Im Februar 2020 widmeten sie sich im „Black History Month” einen ganzen Monat lang der schwarzen Geschichte.

Jetzt stellen sie auch die Räumlichkeiten für die neue Bibliothek. Damit ist sie in Köln die erste ihrer Art, denn sie soll sich besonders dem „Empowerment”, also der Selbstbestimmung der Community, widmen.

Theodor Wonja Michael Bibliothek in Kölner Innenstadt

„Wir schaffen Raum zum Austausch und zum Zusammenkommen”, erklärt Kargbo. „Wir wollen einen Treffpunkt schaffen, wo Wissen verbreitet wird und ein Bewusstsein erzeugt wird. Einen positiven Ort für unsere Community.”

Außerdem solle Schwarzen Persönlichkeiten eine Bühne gegeben werden, die besonders wichtig für die Geschichte waren, über die jedoch einige Menschen nicht viel wissen.

Beispielsweise wurde die Bibliothek nachTheodor Wonja Michael benannt. „Er war einer der bedeutendsten schwarzen Persönlichkeiten in der deutschen Geschichte”, betont Kargbo.

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Theodor Wonja Michael, der bis zu seinem Tod in Köln lebte, ist Namensgeber der Bibliothek. Das Foto entstand im März 2014 bei der ZDF-Talkshow Markus Lanz.

Michael, der im Oktober 2019 mit 94 Jahren in Köln gestorben ist, war Zeitzeuge des Nationalsozialismus und hatte sich besonders nach dem Krieg für die Schwarze Community eingesetzt. Seine Familie wohnt heute noch in Köln, sagt Obermuller.

Er sei sehr literaturbegeistert und selbst Autor gewesen und habe in seinem Leben eine große Büchersammlung angelegt. Einige Exemplare dürfe die Sonnenblumen Community Development Group e. V. für ihre Bibliothek verwenden.

Spenden und Untersützung für die neue Bibliothek in Köln

Dennoch freuen sich die Organisatoren über weitere Hilfe. Bücherspenden und Tipps, sowie finanzielle Unterstützung über ein Konto bei „gofundme” seien herzlich willkommen. Unter info@scdgonline.org können sich Interessierte melden.

Der Öffnungstermin der Bibliothek stehe noch nicht genau fest, erklärt Obermuller. Doch Anfang des kommenden Jahres könne realistisch sein. Bis dahin freuen sich die ehrenamtlichen Organisatoren über die positive Resonanz, die sie bereits für ihr Projekt erfahren haben.