Lanxess ArenaEmotionaler Brandbrief gegen aktuelle Corona-Regeln: „Fordern ein Umdenken“

Im Rahmen der Night of Light 2021 leuchtete die Lanxess Arena rot, um auf die Situation der Branche während des Lockdown aufmerksam zu machen.

Die Lanxess Arena hat deutliche Worte gewählt und auf die Probleme der Veranstaltungsbranche aufmerksam gemacht. Das Foto wurde am 22. Juni 2021 während der „Night of Light“ aufgenommen. Eine Aktion, um ebenfalls die schwierige Situation der Branche aufzuzeigen.

Mit einem emotionalen und eindringlichen Statement wendet sich die Lanxess Arena an die politischen Entscheidungsträger: Die aktuellen Corona-Regeln seien nicht mehr „nachvollziehbar oder verhältnismäßig“.

Europäische Länder wie Dänemark oder England haben den sogenannten „Freedom Day“ bereits gefeiert – in Deutschland hingegen ist es noch überhaupt nicht abzusehen, wann die Corona-Beschränkungen fallen. Die Lanxess Arena in Köln hat auf die aktuellen Entwicklungen nun mit einem Statement reagiert und dabei äußerst deutliche Worte gewählt.

In dieser Woche wurde klar: Der Straßenkarneval findet statt. Zwar unter besonderen Bedingungen, aber er wird stattfinden. Die Lanxess Arena befürwortet die Entscheidung in ihrem Statement, sieht in den Entwicklungen aber einen Haken: „Aus Sicht der politischen Entscheidungsträger scheint das Virus erst ab dem 751. Gast zu wirken. So ist die Pauschal-Grenze von 750 zugelassenen Karnevals-Jecken für kleinere Locations und Gastronomiebetriebe zwar irrelevant, für große Eventlocations und multifunktionale Arenen wie der Lanxess Arena kommt sie dagegen einer Geschäftsschließung gleich.“

Lanxess-Arena-Chef mit emotionalen Worten: „Lässt einen verzweifeln“

Arena-Chef Stefan Löcher findet in dem zweiseitigen Statement ebenfalls deutliche Worte: „Die aktuelle Corona-Politik halten wir für nicht abschließend nachvollziehbar und verhältnismäßig. Wir gehen davon aus, dass die symbolpolitischen Maßnahmen nun deutlich nachlassen und spätestens ab dem ersten März deutlich geöffnet wird, sprich zum Beispiel 75 Prozent der möglichen Maximalkapazität sollten erlaubt sein.“

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Bislang dürfen Großveranstaltungen unter den 2G+-Regeln in Nordrhein-Westfalen mit 4.000 Besucherinnen und Besuchern indoor und 10.000 Zuschauern im Freien stattfinden.

Löcher ergänzt: „Es lässt einen verzweifeln, wenn man sieht, wie unsere Nachbarländer es schaffen, sinnvoll zu öffnen. Dies wird uns wirtschaftlich und kulturell hart treffen und wenn wir nicht ganz schnell gegenlenken, wird sich das kulturelle Leben in unserem Land verändern. Menschen brauchen wieder Selbstbestimmung, Selbstverantwortung und für ihre Emotionen Musik und Entertainment.“ So wünsche er sich auch für die Generation der Kinder und Jugendlichen, die unter Corona sehr stark leiden würden, endlich mehr Freiheit für ihre Entwicklung.

Kölner Lanxess Arena: Eindringliche Forderung zum politischen Umdenken

Die Lanxess Arena zeigt in ihrem Brandbrief auch ein Beispiel als „schöne Veranschaulichung der Absurdität der zurzeit geltenden Regelungen“ auf: „Am 22. Februar absolvieren die Kölner Haie ihr Heimspiel in der Arena gegen die Eisbären Berlin. Zugelassene Zuschauer: 4000. Nur zwei Tage später, am Karnevalsdonnerstag, dürften theoretisch lediglich 750 Zuschauer in die Arena, rund drei Prozent der Gesamtkapazität. In Großbritannien gelten an beiden Tagen keinerlei Einschränkungen, trotz einer vergleichbaren Impfquote und Inzidenz.“

Es wird klargestellt, dass die Arena sich nicht als Teil des Problems, sondern als Teil der Lösung sehe. Seit Beginn der Pandemie habe die Arena Konzepte entwickelt und beim Kampf gegen das Virus mitgeholfen – beispielsweise durch die in und an der Lanxess Arena eröffneten Drive-In- oder Walk-In-Impfzentren. Also sei es für die Verantwortlichen „nicht erst jetzt an der Zeit, dass dies von der Politik berücksichtigt und versucht wird, Großveranstaltungen sicher und argumentativ logisch zu gestatten, bevor es für eine gesamte Branche zu spät ist.“

Daher die eindringliche Forderung am Ende des emotionalen Statements: „Wir fordern im Namen der gesamten Veranstaltungsbranche ein schnellstmögliches Umdenken der politischen Entscheidungsträger am Beispiel zahlreicher europäischer Nachbar-Nationen wie Dänemark oder Frankreich.“ (nb)