Kölner vor GerichtFremde Nacktbilder auf Fake-Profil – aus kuriosem Grund

ThinkstockPhotos-487764732(1)

Mit fremden Nacktbildern hatte  der Angeklagte sein Profil  auf einem Dating-Portal im Internet ausgestattet.

Köln – Eine böse Absicht habe er nicht gehabt, sagte der Angeklagte (30) beim Strafprozess am Donnerstag in Saal 15 des Kölner Amtsgerichts. Dass er Nacktfotos eines fremden und dazu gut gebauten Mannes auf dem Datingportal „Planet Romeo“ im Internet weiterverbreitet hatte, habe einen ganz besonderen Grund gehabt.

Mit fremden Federn geschmückt

„Der sah so toll aus“, schwärmte der etwas pummelige Angeklagte. Also habe er die Bilder für ein eigenes Profil bei der Chat-Plattform für Homosexuelle verwendet – um mehr Chancen bei den Männern zu haben.  Der Richter zeigte das Foto im Saal. Es zeigte einen nackten Mann mit Sixpack – dessen Penis wurde in den Gerichtsakten mit einem schwarzen Balken versehen.

„Das war mein eigenes Unwohlsein, ich habe mich nicht schön genug gefühlt“, erklärte der Angeklagte, der als Beruf Künstler angegeben hatte.

Alles zum Thema Internet

„Das ist dennoch ein massiver  Eingriff in die Intimsphäre“, sagte der Richter. „Das war meinem Mandanten so nicht bewusst“, so dessen Anwältin.

Sportstudent erstattete Anzeige

Der Geschädigte, Sportstudent aus Neubrandenburg,  hatte Wind von der Fremdnutzung seiner Nacktfotos bekommen und Anzeige bei der Polizei erstattet. Es folgte eine Durchsuchung beim Angeklagten, Computer und Handys wurden  beschlagnahmt.

Nach dem reuigen Geständnis folgte ein mildes Urteil. Der Angeklagte wurde wegen Verstoßes gegen das Urheberrecht lediglich verwarnt. „Dann hoffen wir, dass wir uns hier nicht wiedersehen“, sagte der junge Richter.  „Woanders gerne“, antwortete da der Verurteilte...