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Nach Prügel-VorwurfKölner (30) fassungslos: Er muss vor Gericht – für Polizisten gibt es keine Folgen

Der Kölner Yüksel Aker erhebt nach einem Polizeieinsatz schwere Vorwürfe gegen Polizisten, die ihn geschlagen haben sollen.

So sah der Kölner Yüksel Aker nach dem Polizeieinsatz am 21. Oktober in Köln-Stammheim aus. 

Nach einem brisanten Fall aus Köln sind die Ermittlungen gegen Polizeibeamte und einen Firmenchef abgeschlossen. 

von Adnan Akyüz (aa)

Köln. Der Polizeieinsatz am 21. Oktober 2020 auf dem Firmengelände des Kölners Yüksel Aker in Stammheim wird für ihn ein juristisches Nachspiel haben. Aber nicht für die Beamten, gegen die der Containerdienst-Betreiber schwere Vorwürfe wegen überzogener Gewalt erhoben hatte.

Köln: Polizeieinsatz in Stammheim hat Nachspiel vor Gericht

Rückblick: Nach einem Streit zwischen einem Mitarbeiter und Yüksel Aker (30) kam es zu dem Polizeieinsatz auf dem Firmengelände an der Buchholzstraße. Die Polizei hatte Aker aufgefordert, neben anderen Sachen dessen Firmenhandy rauszugeben, damit es beschlagnahmt werden kann. Aker wollte aber ohne einen Durchsuchungsbeschluss sein Eigentum nicht abgeben, wie er erklärte.

Was dann passiert sein soll, schilderte Aker dem EXPRESS so: „Nachdem die Beamten die Videoanlage, die den Hof überwacht, abgebaut hatten, sind sechs von ihnen mitten im Gespräch auf mich los und haben mich mit Gewalt am Boden fixiert. Ich wurde am ganzen Körper von mehreren Polizisten getreten und geschlagen. Sie haben einfach übertrieben zugeschlagen und die Sachen wie meine Geldbörse, die sie kurz davor zurückgegeben hatten, mit Gewalt wieder aus meinen Taschen geholt.“

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Als er dann „blutig und voller Matsch gefesselt auf dem Boden saß“, wie er sagt, habe er gefragt, warum er geschlagen wurde. „Alle haben mir gesagt, dass sie meinen Ellbogen im Gesicht hatten. Da muss ich ja Karate-Kid oder so sein, habe ich ihnen nur geantwortet“, erklärte er.

Das türkische Außenministerium hatte den Polizeieinsatz kritisiert. In der Mittelung aus Ankara wurde eine Aufklärung des „traurigen und inakzeptablen Vorfalls“ gefordert.

Köln: Verfahren gegen Polizisten nach schweren Vorwürfen eingestellt

Dass er mit seinen Ellbogen Polizisten verletzt haben soll, steht auch in der Anklage, die ihn vor wenigen Tagen zugestellt wurde. Als er sich von den Griffen der Polizei befreien wollte, soll er zudem einen Beamten mit der Faust an der Schläfe getroffen haben. Auch wird ihm vorgeworfen, einen Polizisten „Hundesohn“ genannt zu haben. Er muss sich bald vor Gericht wegen tätlichen Angriffs auf Beamte, Körperverletzung und Beleidigung verantworten. Ein Termin dafür wurde noch nicht festgesetzt.

Die Staatsanwaltschaft hatte auch gegen die sechs Polizisten wegen Körperverletzung im Amt ermittelt. Auf Anfrage des EXPRESS erklärte Ulrich Bremer, Sprecher der Staatsanwaltschaft Köln, dass die Ermittlungen gegen die Polizisten mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt wurden.

Die Entscheidung löst bei Yüksel Aker Unverständnis und Wut aus. Er will mit seinem Anwalt Rücksprache halten, um gegen die Entscheidung vorzugehen. Dem EXPRESS sagte er: „Ich soll also bestraft werden und die Polizisten werden so belohnt? Das finde ich extrem ungerecht. Ich frage mich, wie es zu dieser Entscheidung kommen konnte, obwohl mehrere unbeteiligte Zeugen das Geschehen beobachtet hatten.“