+++ EILMELDUNG +++ Vor heißem FC-Duell Union Berlin schmeißt Trainer raus – Nachfolger steht schon fest

+++ EILMELDUNG +++ Vor heißem FC-Duell Union Berlin schmeißt Trainer raus – Nachfolger steht schon fest

Anzeige erstattetKölner meldet Autoaufbruch – doch das wird ihm später leid tun

GettyImages-1126502205

Der Fall drehte sich um den fingierten Aufbruch eines Autos.

Köln – Die Anzeige bei der Kölner Polizei klang eindeutig: Am Vingster Wochenmarkt wurde ein Renault Megane aufgebrochen, diverse Wertgegenstände gestohlen. Der Fall wurde nun vor dem Amtsgericht Köln verhandelt; doch es waren nicht die vermeintlichen Täter, die sich auf der Anklagebank verantworten mussten, sondern die angeblichen Opfer des Vorfalls.

Köln: Behörde wirft Mutter und Sohn fingierten Einbruch vor

Die Kölner Staatsanwaltschaft warf einer Bornheimerin (49) und ihrem Sohn das „Vortäuschen einer Straftat“ vor. „Wer wider besseres Wissen einer Behörde oder einer zur Entgegennahme von Anzeigen zuständigen Stelle vortäuscht, dass eine rechtswidrige Tat begangen worden sei, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft“, heißt es dazu im Gesetz.

Hier lesen Sie mehr: Im ICE in Köln erwischt –Drogenschmugglerin ließ krebskranken Sohn (4) zurück

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Im konkreten Fall sollen die Angeklagten das Aufhebeln des Seitenfensters ihres Autos und den Diebstahl unter anderem von Navigationsgerät und Radio lediglich erfunden haben, um bei der Versicherung einen Schaden von 2300 Euro geltend zu machen. Da die Tat am helllichten Tag an einem belebten Ort stattgefunden haben soll, kamen aber schnell Zweifel an der Version auf.  

Kölner Rechtsanwalt verstrickt sich in Widersprüche

Die Polizei sprach von einem ungewöhnlichen Diebesgut, da auch der Diebstahl einer Kopfstütze in der Anzeige auftauchte. Nach weiteren Ermittlungen kam es schließlich zur Anklage gegen den Anzeigenerstatter und dessen Mutter. „Sie hat mit dem Fahrzeug rein gar nichts zu tun“, sagte der Verteidiger der 49-Jährigen, ebenso wenig mit dem angeblichen erfundenen Einbruch.

amtsgericht_koeln2

Der Fall wurde vor dem Kölner Amtsgericht verhandelt.

„Ist sie nicht die Versicherungsnehmerin?“, fragte Richter Christian Sommer. „Nein“, antwortete der Anwalt. Als der Richter auf entsprechende Dokumente verwies, sagte der Verteidiger: „Ach so.“ An der Schadensmeldung sei sie aber nicht beteiligt gewesen, worauf der Richter feststellte, dass die Frau aber bei der Begutachtung des Schadens durch die Versicherung zugegen war.

Richter stellt den Fall wegen Ungereimtheiten ein

Verteidiger Marco Heymann, der den Sohn vertrat, hakte ein und bemerkte, dass auch der Vater seines Mandanten die Anzeige erstattet haben könnte. Dies sei von der Polizei nicht richtig dokumentiert worden, hier tauchten beide Namen auf. Die Ermittlungen hätten sich dann aber nur noch gegen den Sohn und die Mutter gerichtet, was seltsam erscheine, so Heymann.

Der Richter schlug letztlich vor, das Verfahren gegen die nicht vorbestraften Angeklagten ohne Auflagen einzustellen, die Staatsanwältin und die Verteidiger stimmten dem zu. „Das ist alles ein bisschen dünn“, sagte Richter Sommer, zumal der Vorfall sich bereits vor knapp drei Jahren ereignet habe. Es gebe zu viele Ungereimtheiten: „Das lässt sich jetzt nicht mehr aufklären.“