Kita-NotbetreuungKölner Wert bei 60 Prozent – Stadt setzt auf Lolli-Test

Kita

Für Kölner Kitas, hier eine evangelische Einrichtung in Rath, liegen die Werte für die Auslastung im Bundesschnitt.

von Marion Steeger (MS)

Köln – Notbetreuung in vielen Kitas. Die Corona-Inzidenzwerte sind in etlichen Kommunen noch zu hoch, um wieder „normalen Betrieb“ in den Kindertagesstätten anbieten zu können. In Nordrhein-Westfalen haben sich die Auslastungszahlen auf 42 Prozent eingependelt. In Köln liegt der Wert zwar höher, aber die Stadt hat damit kein Problem.

  • Notbetreuung in Kölner Kitas
  • Auslastung in NRW liegt bei 42 Prozent
  • Köln über dem Landeswert

Auf EXPRESS-Anfrage erklärte die Stadt: „Die Auslastung ist je nach Stadtteil unterschiedlich. Der stadtweite Schnitt liegt bei 60 Prozent, in Brennpunkten deutlich geringer bei 40 Prozent - ein Fakt, den das Jugendamt besonders im Blick behält.“

Kita-Notbetreuung in Köln: Kitas sollen offen bleiben

Denn oft sind Familien an der Belastungsgrenze, wenn in der Corona-Zeit in beengten Wohnungen zu viele Personen zusammenleben müssen. Homeschooling, Pflegefälle, Probleme im Job – das alles kann Situationen verschärfen. Für Jugendämter ist dann klar: Kinder sind in solchen extremen Situationen dann besser in Kitas, in denen sie mit Gleichaltrigen spielen können, aufgehoben.

Die Stadt zieht ein grundsätzliches Fazit zur Notbetreuung: „Die Kriterien sind gut geregelt vom Land. Ziel der Stadt ist es, möglichst allen Kindern ein Angebot zu machen und die Kitas offen zu halten. Das Infektionsgeschehen zeigt deutlich, dass die Infektionswerte in unseren Kitas nicht erhöht sind.“

Kita-Notbetreuung in Köln: Lolli-Test in 682 Kitas

Und dann der Hinweis auf ein ganz besonderes kölsches Projekt mit Vorbild-Charakter: „Die Lolli-Pooltestungen (PCR), die wöchentlich zweimal stadtweit in Kitas zusammen mit einem Labor durch geführt werden, geben Sicherheit. 682 der 685 Kölner Kitas nehmen an diesen Testungen teil, die zusätzlich zu den Selbsttest des Landes von Seiten der Stadt Köln angeboten werden.“

NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) hatte an die Eltern appelliert, ihre Kinder nur wenn unbedingt nötig in die Kita zu schicken. Bundesweit dürfen Kreise und Städte mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 165 in ihren Kitas nur noch eine Notbetreuung anbieten.

Kita-Notbetreuung in Köln: Politischer Streit um Bescheinigungen

Politischen Streit gibt es aber um das Prozedere: Eltern müssen lediglich schriftlich erklären, dass sie ihre Kinder nicht zuhause betreuen können – nachweisen müssen sie das nicht.

Deshalb kam scharfe Kritik von der SPD. Es sollte mindestens eine Bescheinigung vom Arbeitgeber verlangt werden, ob ein Beschäftigter im Betrieb tatsächlich unabkömmlich sei, hatte Partei- und Fraktionschef Thomas Kutschaty vorgeschlagen. (mit dpa)