Corona-Test per Lolli-MethodeMacht Köln-Projekt NRW-weit Schule?

2 Lolli-Test

Die Kinder der Kita an der Marienstraße in Ehrenfeld führen am 7. April 2021 den Lolli-Test durch.

von Piet van Riesenbeck (pvr)

Köln – SCHOCO, KiKo, Lolli-Methode – klingt lustig, ist aber knallharte Corona-Bekämpfung. Und könnte dabei bald Deutschlandweit zum Gold-Standard werden. Die Stadt Köln weitet ihr Pilot-Projekt zur Testung von Schülern und Kindergartenkinder aus. Ihr Verfahren vereint zwei entscheidende Vorteile.

  • Stadt Köln weitet Teststrategie an Schulen und Kitas aus
  • Corona-Tests per Lolli-Pool-Methode 
  • Land NRW soll Interesse an Kölner Verfahren haben

Am kommenden Monat (12. April 2021) öffnen die Kölner Schulen nach zwei Wochen Osterferien wieder. Mitten in der dritten Corona-Welle. Damit das nicht zum Pandemie-Treiber wird, hat sich die Stadt eine besondere Strategie überlegt.

Stadt Köln: Mit Lolli-Methode aus den Osteferien

„Das Offenhalten von Schulen und Kitas muss weiterhin oberste Priorität haben“, sagte Bildungsdezernent Robert Voigtsberger dazu am Donnerstag (12. April 2021). „Ich bin überzeugt, dass Testungen ein wichtiges Mittel zur Bekämpfung der Pandemie sind.“

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Die Stadt will deshalb die sogenannte Lolli-Pool-Methode flächendeckend anwenden. Sie wurde in den vergangenen Wochen in den Pilot-Projekten „SCHOCO“ (Schul-Observation auf Corona) und „KiKo“ (Kita Testung Köln) bereits an 20 Schulen und 30 Kitas getestet.

Lolli statt Abstrich: Stadt Köln setzt auf Selbsttests

Bei der Lolli-Pool-Methode bekommen alle Kinder anstatt eines unangenehmen Abstriches einen medizinischen Tupfer, an dem sie 30 Sekunden lutschen sollen. Wie an einem Lolli.

Dann landen alle Proben zusammen in einem Röhrchen. Wie in einem Whirlpool. Dieses Probengemisch wird auf das Coronavirus getestet.

Stadt Köln: Pool-Testung spart Laborkapazitäten

Fällt ein Pool-Test positiv aus, müssen alle, Kinder und Mitarbeiter, die ihre Probe in den Pool gegeben haben erstmal zu Hause bleiben.

Am Folgetag wird dann jeder einzelne aus dem positiven Pool nachgetestet und so die Person ermittelt, die tatsächlich mit dem Coronavirus infiziert ist. Die Tests sind also einfacher durchzuführen und es werden weniger Laboruntersuchungen benötigt.

Stadt Köln: Zwei Selbsttests pro Woche

Zwei Mal pro Woche soll die Prozedur an allen Einrichtungen wiederholt werden. Dieses Angebot ist, wie Bildungsdezernent Voigtsberger betont, freiwillig und für alle kostenlos. Es ist zudem als Ergänzung für ein Test-Angebot des Landes gedacht.

„Schon rund 200 Kölner Schulen und 640 Kitas haben sich bei der Stadt für eine Nutzung des Angebots gemeldet“, erklärt Voigtsberger. Auch das Land Nordrhein-Westfalen habe bereits signalisiert, dass man die Kölner Pilot-Projekte mit Interesse verfolgt.

„Ich glaube wir haben hier in Köln wirklich eine gute Chance, eine Vorreiterrolle hier in NRW oder in ganz Deutschland zu spielen“, erklärte „SCHOCO“-Projektleiter Gerd Fätkenheuer.