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Wirbel um BoykottPikantes Schriftstück aufgetaucht: Aber Kölner Band weist Vorwürfe von sich

Die Band Planschemalöör sitzt auf der Bühne

Planschemalöör, hier im Mai 2022, haben einen Auftritt in Nippes abgesagt.

Hohe Wellen schlägt derzeit der Boykott der Band Planschemalöör bei den „Ahr-Schwärmern“: Die Band tritt dort nicht auf, weil die Ihrefelder Zigeuner mit im Programm sind.

von Bastian Ebel (bas)

Am Abend nach dem Bekanntwerden des Boykotts hat die Kölner Band Planschemalöör erneut ein Statement auf ihrem Facebook-Kanal veröffentlicht. Darin kritisiert die Newcomer-Truppe die öffentliche Darstellung als „falsch“.

„Dicke Fehlinformationen“, seien transportiert worden, so Sänger Juri. „Es gab keinen Zeitpunkt, indem wir dem Veranstalter gebeten haben, die Ihrefelder Zigeuner auszuladen. Es gab keinen Moment der Cancel Culture, keine Diffamierung.“ Und: „Wir hatten total gute Gespräche mit den Ihrefelder Zigeunern.“

Planschemalöör: Haben nie Druck ausgeübt

Wirklich? Der EXPRESS.de vorliegende Schriftverkehr schildert den Sachverhalt etwas anders. Darin bittet die Band den Veranstalter, die „Ahr-Schwärmer“, sich schriftlich zu erklären, warum man die Ihrefelder Zigeuner gebucht habe.

Darin schreibt die Band von „Bauchschmerzen“ und verweist auf die Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Wörtlich: „Für uns fühlt es sich nicht gut an, die Bühne mit einer Gruppe, die diesen Namen trägt, zu teilen und wir hoffen auf einen offenen Diskurs mit Euch zu diesem Thema.“

Auf Facebook schreibt die Band: „Wir haben nie verlangt, dass die nicht spielen dürfen. Das wurde ganz schön verdreht.“ Auf Nachfrage sagt „Ahr-Schwärmer“-Präsident Matthias Hilden: „Auf die Bitte der Band hin haben wir sie natürlich aus dem Vertrag gelassen. Das ist die Einstellung der Band, und diese dürfen sie gerne haben. Wir hätten aber auch nicht auf die Ihrefelder Zigeuner verzichtet“. Man könne schon von einem gewissen Druck sprechen. 

Und: Wie EXPRESS.de erfuhr, wurden auch andere Künstler, die für die Veranstaltung gebucht sind, von Planschemalöör im Vorfeld mit dem Vorwurf konfrontiert, unter diesen Umständen bei der Veranstaltung aufzutreten. Sieht so „keine Diffamierung“ aus?

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In den sozialen Netzwerken wird unterdessen eifrig diskutiert. „Karneval muss nicht politisch korrekt sein! Im Gegenteil! Und auch die Funken aller Farben sind keine militanten Gruppierungen, sondern sie nehmen das Militär lediglich auf die Schippe“, ordnet Wolfgang Förster auf der EXPRESS.de-Seite das Thema ein.

„Ich denke, den Musikzug gibt es länger als die Band“, so Birgit Zingsheim. „Gut, dass man zu dem Musikzug und deren Leuten steht, die das ganze Jahr für die Auftritte üben.“

Das Verhalten der Band wird aber auch verteidigt. „Erst einmal ein paar Texte der Planschis zu Gemüte führen, und dann feststellen, dass es in einigen um Diskriminierung geht. Und dann nochmal überlegen, was man dann für ein Zeichen setzen würde“, äußert Detlef Rosch Verständnis.

Thorsten M. aus Köln verweist auf eine andere Problematik: „Ich hoffe, ihr sagt dann auch die Arena 2023 ab.“ Denn auch dort ist Planschemalöör gebucht und die Ihrefelder Zigeuner ziehen traditionell mit in die Halle.