Spielmannszüge„Kleinkariert“: Politik geht auf Musik-Verbot der Stadt Köln los

Der Regimentsspielmannszug der Blaue Funken 2014

Dieses Symbolfoto eines Spielmannszugs entstand 2014 und steht nicht im Zusammenhang mit den aktuellen Entwicklungen.

Um das Verbot von Spielmannszügen in Köln während des Straßenkarnevals ist eine hitzige Debatte entstanden.

von Bastian Ebel (bas)

Der EXPRESS.de-Bericht über das Verbot von Spielmannszügen während des Straßenkarnevals schlägt hohe Wellen bei Kölns Musikerinnen und Musikern. Aber auch in der Politik: Jetzt hat die FDP-Fraktion reagiert und die Verwaltung scharf für die Entscheidung kritisiert.

Köln: FDP kritisiert Verwaltung

„Die Stadt Köln erlaubt keine Umzüge von Musikkapellen an den tollen Tagen. Gerade im Straßenkarneval ist es doch ein beliebtes Schauspiel, wenn die Spielmannszüge durch die Veedel ziehen und den Menschen ganz umsonst Freude bereiten“, sagt FDP-Fraktionsgeschäftsführer Ulrich Breite.

Für die Liberalen eine Farce: „Es ist von der Kölner Verwaltung mehr als kleinkariert, diese traditionellen Musikumzüge mit einem Mix aus angeblichem Schutz vor Corona und behördlichen Vorgaben zu untersagen“, so Breite weiter. Er fordert: „Diese Umzüge von Musikkapellen unter freien Himmel gehören gerade im Straßenkarneval zur Brauchtumszone Köln!“

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Unterdessen hat es auch in den sozialen Netzwerken erhebliche Kritik an der Entscheidung gegeben. Die Stadt hat die Entscheidung damit begründet, nach der Coronaschutzverordnung und nach Einhaltung der Verkehrssicherheit zu handeln.

Karneval Köln: Spielmannszüge wollen in Brauchtumszone spielen

Viele Jecke stellten sich die Frage: Warum darf ein Spielmannszug beispielsweise im Rheinenergie-Stadion laufen und nicht im Stadtgebiet? Dies wiederum wurde mit dem Hinweis darauf begründet, dass es sich beim Rosenmontagsfest um eine Privatveranstaltung der Kölner Sportstätten handelt. Allerdings: Die Sportstätten sind eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt ...

Spielen auf Privatgelände als Ausweg? Karnevalist Kurt Nürnberg dazu auf seinem Facebook-Profil: „Da bekomme ich zu viel. Vorgarten, Garageneinstellplätze, Parkplätze – alles was Privatgelände ist, sollten die Regimentsspielzüge ausnutzen.“

Ob die Entscheidung gegen Spielmannszüge gut und richtig für Kölns Musikerinnen und Musiker ist, wird sich zeigen. Sicher ist aber auch: Darauf werden Kölns Jecke wohl kreativ eine Antwort geben. Ein Korpsleiter, der nicht genannt werden will, auf Nachfrage: „Wir werden spielen und schauen, ob es eine Fläche gibt. Wo kein Kläger, da kein Richter.“ Es bahnt sich etwas an in der „Brauchtumszone“ Köln ...