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Karneval emotional„Werde ich nicht mehr erleben“: Jupps letzte Reise zur Nippeser Bürgerwehr

Josef Göttel auf der Bühne bei der Nippeser Bürgerwehr.

Josef „Jüppche“ Göttel auf der Bühne der Nippeser Bürgerwehr.

Es ist eine Geschichte, die zu Tränen rührt: Josef Göttel (76) weiß, dass seine Zeit auf Erden enden wird. Noch einmal besuchte er „seine“ Nippeser Bürgerwehr in Köln.

von Bastian Ebel (bas)Daniela Decker (dd)

Einst war er stolzer und staatser Standartenträger der Nippeser Bürgerwehr: Wo er auftauchte, war Josef Göttel, den sie bei den Appelsine-Funke nur „Jüppche“ nennen, immer an der Spitz. Bis zu einem einschneidenden Erlebnis vor 15 Jahren, denn seine Frau erkrankte schwer.

„In guten wie in schlechten Zeiten“ war für ihn Ehrensache und so zog der kölsche Jung mit seiner Frau in ihre Heimat nach Bayern.

Köln: Nippeser Bürgerwehr erfüllt letzten Wunsch von Jüppchen

„Den Karneval und die Nippeser Bürgerwehr habe ich aber immer im Herzen getragen. Bei uns daheim sieht es wie im Kölner Karnevalsmuseum aus“, erzählt der 76-jährige im Gespräch mit EXPRESS.de. „Für mich war die Nippeser Bürgerwehr immer wie eine große Familie. Ich werde nie den Augenblick vergessen, als ich das erste Mal die Uniform anziehen durfte – ich war stolz wie Oskar“, erinnert sich „Jüppche“.

Das Schicksal meinte es aber nicht gut mit dem sympathischen Appelsine-Funk, denn vor einiger Zeit wurde bei Josef Göttel Krebs festgestellt und die unheilbare Erkrankung wird nun palliativ begleitet. Deshalb machte es Präsident Michael Gerhold und sein Team möglich, dass „Jüppche“ jetzt beim Korpsappell der Bürgerwehr noch ein letztes Mal im Kreise „seiner“ Funke feiern konnte.

Josef Göttel trägt die Standarte

Ein Foto als vergangenen Zeiten: Josef Göttel (l.) als Standartenträger, Michael Gerhold (2.v.l.) als kleiner Nachwuchs-Gardist.

Michael Gerhold: „Jüppche hat mich angerufen und gesagt, dass es ihm gesundheitlich sehr schlecht geht. Sein letzter Wunsch war es, noch einmal die Musik zu hören.“ Gesagt, getan: Ein Team holte den Kameraden aus Bayern ab und sein Wunsch wurde erfüllt.

Michael Gerhold (l.) ehrte Josef Göttel und beförderte ihn zum Generalmajor.

Michael Gerhold (l.) ehrte Josef Göttel und beförderte ihn zum Generalmajor.

Tränen liefen über sein Gesicht, als Michael Gerhold ihn auf der Bühne zum Generalmajor ehrte. Denn „Jüppche“ weiß und wusste an diesem Abend: Es wird der letzte große Auftritt seines Lebens werden, denn ob er den Straßenkarneval erleben wird, steht in den Sternen.

„Mit meinem Krebs geht das wohl leider nicht mehr, aber von diesem Abend werde ich bis zu meinem Tod zehren. Ich habe auf der Bühne geheult wie ein Schlosshund und für einen Moment waren die Schmerzen fast vergessen. Noch einmal bei meiner Nippeser Bürgerwehr zu sein, war das größte Glücksgefühl für mich.“