33 Jahre KnastDoppelmörder Jens Söring: Nächster Auftritt in Köln sorgt für Erstaunen

Jens Söring lächelt bei einem Fotoshooting in die Kamera.

Jens Söring, in den USA als Doppelmörder verurteilt, lädt in Köln zu drei besonderen Abenden ein. Das Foto wurde beim EXPRESS-Besuch 2022 aufgenommen.

Die Geschichte von Jens Söring kennt in Deutschland (fast) jeder. In einem Kölner Edel-Restaurant will er nun seine Version erzählen – ganz schonungslos.

von Thomas Werner (tw)

Seine Geschichte ging um die Welt – jetzt ist er mal wieder in Köln. Jens Söring, in den USA als Doppelmörder verurteilt, ist Anfang März der „Star-Gast“ einer besonderen Event-Reihe im Edel-Restaurant „Consilium“ (Rathausplatz).

Dort wird der Rheinländer (Sörings Familie stammt aus Bonn) am 3., 4. und 5. März (jeweils ab 18 Uhr) ein von ihm selbst entwickeltes Krimi-Dinner präsentieren. Anhand der Vorgeschichte des heute 56-Jährigen eine bizarre Vorstellung, aber in Köln in wenigen Tagen gelebte Realität.

Jens Söring in Köln: Verurteilter Doppelmörder war 33 Jahre im US-Knast

„Immer wieder werde ich gefragt, wie ich den Knastalltag in Amerika überlebt habe“, sagt Söring. „Im Consilium stelle ich mein neues Buch zu diesem Thema vor und beantworte alle Fragen — schonungslos.“

1986 war Söring gemeinsam mit seiner damaligen Lebensgefährtin Elizabeth Haysom wegen des Mordes an deren Eltern Derek und Nancy Haysom verurteilt worden. Söring, zum Zeitpunkt der Tat 18 Jahre alt, bekam zweifach lebenslang, wurde nach 33 Jahren im US-Knast in Virginia aber freigelassen und nach Deutschland abgeschoben.

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Nach seiner Verhaftung legte Söring zwei Geständnisse ab, die er vor Gericht aber widerrief. Seitdem bestreitet er die Tat, geht aber in der Öffentlichkeit sehr offen mit seiner Lebensgeschichte um.

Das gilt auch für seine Abende in Köln: „Jeder Gast sollte sich vollkommen frei fühlen, alle Themen anzusprechen“, sagt der Diplomatensohn, der heute als Schriftsteller und Redner arbeitet. „Ich scheue keine Fragen. Im Gegenteil, ich suche diesen Austausch mit meinen Mitbürgern, damit sie die Wahrheit über Jens Söring selber in Erfahrung bringen können.“

Aber wie kam die Idee zu den denkwürdigen Abenden in Köln? Ganz einfach: Söring hat den bekannten Kölner Gastronom Josef Rayes kennengelernt (früher Flora, Ratskeller), der heute u.a. das „Consilium“ führt.

„Bei einem Mittagessen erzählte er mir von seinem Leben hinter Gittern. Ich war fasziniert und dachte mir: Das müssen auch meine Gäste hören. Schnell kamen wir auf den Gedanken, in meinem Restaurant zusammen Events umzusetzen“, so Rayes. Gesagt, getan.

An den drei Abenden wird das Consilium um 18 Uhr öffnen, Gäste können sich für 49,50 Euro vorab Tische reservieren. Geplant ist ein Sektempfang, Fingerfood als Vorspeise und ein Pasta-Hauptgericht mit vegetarischer Alternative. Die Veranstaltungen werden rund vier Stunden dauern.