Köln – Jubel. Trubel. Wehmut. Ab dem Osterwochenende wird auch die Gruppe „Ü 60“ im Kölner Impfzentrum geimpft. Mit Tränen in den Augen berichtet Karnevals-Ikone Marita Köllner, die ehrenamtlich im Impfzentrum arbeitet, von einer unvergleichbaren Stimmung.

• Kölner Impfzentrum voll ausgelastet
• Marita Köllner sieht emotionale Szenen
• Astra Zeneca: Termine für Ü 60 nahezu ausgebucht

Na klar, sie haben alle gehört von Astrazeneca. Vom deutschen Impf-Debakel und vom Schneckentempo, in dem Menschen immunisiert werden.

„Aber jetzt an Ostern erlebe ich eine einmalige Aufbruchsstimmung“, beschreibt Marita Köllner im EXPRESS-Gespräch die Situation. Vier Stunden täglich hilft sie kräftig mit in den Deutzer Messehallen. „Ich spreche die Menschen an, beruhige sie, lache mit ihnen. Das ist einfach eine schöne Arbeit“, berichtet die Sängerin.

Aufbruchstimmung in Kölner Impfzentrum

Dann kullern auch bei ihr die Tränen, wenn sie von den Szenen an Ostersonntag und -montag berichtet. Denn die Gruppe der über 60-jährigen durfte ebenfalls am Sonntag und Montag zur Impfung antreten. „Viele Menschen kamen und zu mir und haben nur einen Satz gesagt – »Ich will mein Leben zurück«“, sagt Marita leise. Nach dem kleinen Pieks seien dann auch Tränchen geflossen. Köllner: „Das war so schön. Das hat mich einfach gepackt und es bewegt mich enorm.“

Die Aufbruchstimmung im Kölner Impfzentrum! Auch wenn es hier und da hakt – die Menschen nehmen es gelassen. Da hilft laut Marita auch ein wenig die kölsche Eigenart. „Wir haben eine Schlichtungsstelle. Wenn es ein Problem gibt, regele ich das immer mit Miriam vom Schalter. Die spricht nur auf Kölsch mit den Menschen. Oder mit Martin, der ist bei der Stattgarde Colonia. Da lösen sich kleine Problemchen schnell in Luft auf.“

Zunehmende Impfmengen und der Beginn der Hausarztimpfungen – Marita Köllner und das Team im Impfzentrum spüren eine ganz andere Stimmung bei „ihren“ Impflingen.

Volle Auslastung in Kölner Impfzentrum

„Ich habe ein gutes Gefühl und sehr viel Hoffnung“, beschreibt Köllner ihre emotionale Situation. Und sie wird nicht müde, ihren Appell unter die Menschen zu bringen. „Habt Geduld, lasst euch impfen. Es ist wirklich nichts dabei.“

Das bestätigt auch Johannes Nießen vom Kölner Gesundheitsamt, denn das neue Impfangebot von Astrazeneca für die „Ü 60“-Gruppe wird sehr gut angenommen. „Der Impfturbo ist jetzt gestartet in einem kleinen Gang, aber wir sind guter Dinge, dass er noch mehr Fahrt aufnimmt.“

Täglich 6.500 Impfungen werden in der kommenden Woche gemacht – damit wird in Deutz fast die volle Auslastung erreicht.