Brummi geröntgtAls Flüssigseife getarnt: Kölner Zöllner machen potenten Fund

Auf dem durchleuchteten Lkw sieht man seine Ladung.

Dank des Röntgenbildes entdeckten Kölner Zöllner am 16. August 2021 in einem Lkw verdächtige Gegenstände. 

Dank irrer Technik konnten Zöllner umfangreiche Schmuggelware in einem Lkw ausfindig machen. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Köln. Schon interessant, wie das Röntgenbild eines Lasters aussieht. Noch interessanter ist das, was Zöllner dabei entdeckten. Wie das Kölner Hauptzollamt am Mittwoch (25. August) bekanntgab, wurde so nicht nur der Schmuggel von mehreren Tonnen Wasserpfeifentabak vereitelt – sondern es ging auch richtig „potent“ zu.

Mit im Einsatz: die vollmobile Röntgenanlage, über die das Hauptzollamt seit 2013 verfügt. Davon gibt es bundesweit nur insgesamt drei. Ein fünfköpfiges Begleitteam kann damit Pkw, Sprinter und sogar Lkw und Busse röntgen.

Ein Lkw fährt durch die Röntgenanlage.

Ein Lkw fährt durch die Röntgenanlage. Bundesweit gibt es davon nur drei, eine ist beim Hauptzollamt Köln im Einsatz.

Verdächtiger Lkw kam aus Südeuropa – Seife als Tarnung 

Am 16. August wurde mit der Anlage ein Lkw durchleuchtet, der auf einem Rastplatz an der A61 gehalten hatte. Er kam aus Südeuropa und war auf dem Weg in ein westeuropäisches Nachbarland. Bei der Kontrolle war auch das Hauptzollamt Koblenz im Einsatz.

„Nähere Angaben zur Route können aus ermittlungstaktischen Gründen nicht gemacht werden“, so Jens Ahland, Sprecher des Hauptzollamts Köln. Die Ladung war als Flüssigseife deklariert. Ahland: „Zum Teil war das auch so, wenngleich dies nur als Tarnung für die Schmugglerware diente.“

Hauptzollamt Köln stellt Potenzmittel und Wasserpfeifentabak sicher

Das Röntgenbild zeigte dann „Auffälligkeiten“. Am Ende konnten die Zöllner rund 8,3 Tonnen Wasserpfeifentabak und mehr als 300 Kilo Potenzmittel sicherstellen. Die mutmaßliche Schmugglerware wurde sichergestellt und wird nach Abschluss des Verfahrens vernichtet. Die weiteren Ermittlungen führt das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main. 

„Um auf dem Röntgenbild eines LKW Auffälligkeiten zu entdecken, braucht es viel Erfahrung und das richtige Bauchgefühl“, so Jens Ahland. Erst vor fünf Wochen habe die Röntgenanlage zum Aufgriff von mehr als 9,5 Millionen Schmuggelzigaretten geführt. (iri)