Köln – Ein Rotlichtpate auf der Anklagebank! Mitte der 90er beherrschte B. (39) mit 120 Mann die Kölner Ringe. Wegen Schutzgelderpressung und gefährlicher Körperverletzung saß er sechs Jahre im Knast.
Jetzt wirft ihm die Kölner Staatsanwaltschaft auch noch Drogenhandel vor. Im Jahr 2006 wurde B. aus dem Knast entlassen. Wenig Zeit verging, da soll er laut Anklage der Staatsanwältin wieder ins Milieu eingestiegen sein.
27 Kilo Marihuana soll B. mit einem Komplizen aus Holland nach Deutschland geschafft haben. Abnehmer, die aus Geschäften aussteigen wollten, soll er gedroht haben, „Ehefrau und Tochter zu vergewaltigen“. Außerdem mussten sie Strafgelder von mehreren Zehntausend Euro bezahlen.
Weiter soll B. versucht haben, Anabolika im Wert von 65.000 Euro aus Spanien einzuführen. Außerdem soll er die Sparkasse mit gefälschten Gehaltsabrechnungen dazu gebracht haben, ihm einen Kredit über 484.000 Euro für eine Eigentumswohnung zu gewähren.
Selbst äußerte sich B. am Montag beim Prozessauftakt nicht zu den Vorwürfen. „Alles Unsinn“, meint sein Verteidiger Gottfried Reims.
Die mutmaßlichen Drogengeschäfte waren aufgeflogen, weil der Komplize bei der Polizei gesungen hatte. Vor Gericht will der Zeuge aber nicht mehr aussagen. Ist dessen Aussage nicht zu verwerten, könnte B. freigesprochen werden.