Flughafen Köln/BonnSicherheitsdienst: Aushang im Pausenraum zeigt Mega-Problem

Reisende stehen vor der Sicherheitskontrolle Schlange.

Am Flughafen Köln/Bonn hakt es wieder: Beim Sicherheitscheck können mehr als 100 Mitarbeitende nicht an den CT-Scanner eingesetzt werden. Das Symbolfoto zeigt die Sicherheitskontrolle am 26. Juni 2022. 

Wieder Wirbel am Flughafen Köln/Bonn: Dort können mehr als 100 Mitarbeitende des Sicherheitsteams nicht an den CT-Scannern eingesetzt werden. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Jeder hat die Bilder noch vor Augen: XXL-Schlangen vor der Sicherheitskontrolle am Flughafen Köln/Bonn, weil im Security-Team zahlreiche Kräfte fehlten. Jetzt hat der Airport offenbar erneut ein riesiges Personalproblem. 

Diesmal betrifft es die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den CT-Scannern. Dank der beiden Geräte, die am Köln/Bonner Flughafen als Pilotprojekt getestet werden, müssen Fluggäste Flüssigkeiten und elektronische Geräte nicht mehr extra auspacken. Dadurch fluppen die Handgepäck-Kontrollen deutlich schneller – eigentlich...

Flughafen Köln/Bonn: 104 Kräfte dürfen nicht an CT-Scanner arbeiten

Ein Aushang im Pausenraum des zuständigen Sicherheitsdienstes Securitas macht das Dilemma deutlich. Dort sind die Personalnummern der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgelistet, die seit Mittwoch (1. März 2023) aufgrund fehlender Pflicht-Schulungsstunden nicht in den CT-Anlagen arbeiten dürfen!

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Insgesamt geht es laut Verdi-Sprecher Özay Tarim um 104 Kräfte! „Was nutzt die beste Technik, wenn man das entsprechende Personal nicht hat?“, fragt er fassungslos. Dabei sollten die CT-Scanner eigentlich das Chaos am Flughafen beenden. 

Ausgang mit dem Hinweis, welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht in den CT-Anlagen arbeiten dürfen.

Dieser Aushang hängt im Pausenraum des Sicherheitsdienstes Securitas am Flughafen Köln/Bonn. 

CT-Scanner am Flughafen Köln/Bonn: Mitarbeitenden fehlen Pflichtstunden

Für die Erprobung der Anlage sind bisher insgesamt rund 200 Mitarbeitende qualifiziert worden. „Der Arbeitgeber hat sich vertraglich dazu verpflichtet, das Projekt zu erfüllen“, stellt Özay Tarim klar. Dennoch habe dieser nicht genügend Personal weiter geschult, um an den CT-Scanner eingesetzt zu werden. Tarim: „Das ist ein Armutszeugnis!“ 

Stattdessen sollen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Personallücken an anderen Kontrollstellen gestopft worden sein – zulasten der Schulungen.

Dazu müssen die Mitarbeitenden, um an den CT-Scannern arbeiten zu dürfen, neben der Qualifikation zusätzlich eine Pflicht-Schulungsstunde pro Monat vorweisen. Dabei trainieren sie an einem Computerprogramm, gefährliche und verbotene Gegenstände zu erkennen.

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„Offenbar aufgrund des Personalmangels konnten 104 Mitarbeitende die Pflicht-Schulungsstunden nicht nachweisen oder nachholen“, beklagt Verdi-Sprecher Özay Tarim. Dabei habe sich die Effizienz der zu testenden CT-Scanner bereits erwiesen. Die beiden Anlage würden mindestens vier normale Kontrollspuren ersetzen, erklärt er.

Pro CT-Scanner gälte laut Tarim eine Vollbesetzung von zwölf Mitarbeitenden pro Schicht. „Die Realität ist aber, dass da häufig nur acht oder neun stehen.“ Zudem hätten sich Mitarbeitende „gewundert“, dass die Ausbildung am Gerät von anfangs vier Tagen plötzlich auf nur einen Tag verkürzt worden sei. 

„Sollte der Pflicht-Schulungsstau für die CT-Anlagen nicht schnellsten behoben sein, drohen uns ähnliche Bilder wie im letzten Sommer“, so Verdi-Sprecher Özay Tarim.