„Kebapland“ in FlammenFeuer im Kölner Kult-Imbiss: Polizei mit erster Info zur Brandursache

Feuerwehrleute und eine Polizistin stehen auf dem Dach des Kebapland.

Im Kult-Imbis „Kebapland“ ist am Montag (8. Mai) ein Feuer ausgebrochen.

Technischer Defekt oder gar Brandstiftung? Trotz gerade erst neu installierter Filteranlage war im bekannten Imbiss „Kebapland“ in Köln-Ehrenfeld ein folgenschweres Feuer ausgebrochen. 

von Ayhan Demirci (ade)Niklas Brühl (nb)

Nach dem Feuer im Kult-Imbiss „Kebapland“ laufen die Ermittlungen der Kölner Polizei. Die Kripo untersucht mit Hochdruck, wie der Brand ausgebrochen ist. 

Eins können die Ermittlerinnen und Ermittler jedoch bereits nahezu ausschließen. „Bislang gibt es keine Hinweise auf Vorsatz, wie Brandstiftung“, erklärte eine Polizeisprecherin am Dienstag (9. Mai 2023) auf Nachfrage von EXPRESS.de.

„Kebapland“ in Köln-Ehrenfeld: Flammen züngeln aus Kamin

Die Feuerwehr wurde am Montagvormittag (8. Mai 2023) zu dem Brand in dem Imbiss auf der Venloer Straße in Ehrenfeld alarmiert. Flammen züngelten aus dem Kamin und aus den auf dem Dach installierten dicken Abgaskanälen – dichter Qualm legte sich über die Venloer Straße und verdunkelte minutenlang den Himmel.

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Zahlreiche Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr waren vor Ort. Nach Angaben der Feuerwehr war die Lüftungsanlage des Imbisses in Brand geraten, in der Fettablagerungen Feuer gefangen hatten. 

Kurios: Bevor die Feuerwehr eintraf, waren Mitarbeiter sowie weitere Helfer selbst auf das Dach des Imbisses gestiegen, um etwas gegen die Flammen auszurichten – allerdings ohne Erfolg.

Großeinsatz im Kölner „Kebapland“: Feuerwehr muss zweimal hin

Das „Kebapland“ bleibt nach dem Vorfall bis auf Weiteres geschlossen, aber, so Inhaber Murat Demir (58) zu EXPRESS.de: „Wir hoffen, noch in dieser Woche wieder öffnen zu können. Erstmal gibt es aber auch einiges an Bürokratie, was erledigt werden muss.“

Demir schilderte, dass der Mitarbeiter, der den Grill anfeuerte, plötzlich die Flammen im noch nicht geöffneten Laden bemerkt habe. „Er hat erstmal das Lokal evakuiert, das ganze Personal ist raus, mit einem Feuerlöscher hat er das Feuer im Laden bekämpft.“ Draußen wurde dann klar, dass es auch auf dem Dach brennt.

Feuer in Ehrenfeld

Im „Kebapland“ in Köln-Ehrenfeld ist es wegen eines Glutnests erneut zu einer Rauchentwicklung gekommen. Die Feuerwehr und die Polizei mussten wieder ausrücken.

Nachdem die Feuerwehr bereits abgerückt war, kam es zu einem weiteren Einsatz – offenbar hatte sich ein Glutnest zu einem erneuten Feuer entwickelt. Um 14 Uhr stieg so wieder Qualm vom „Kebapland“ auf, wieder raste ein Feuerwehrwagen hin. Mit einem Feuerlöscher wurde der Brand dann wohl endgültig unter Kontrolle gebracht.

Feuer im Kebapland: Schon 2017 brannte es im Kult-Imbiss

Bereits im März 2017 war im „Kebapland“ ein Feuer mit großer Rauch- und Rußentwicklung ausgebrochen. Wie EXPRESS.de damals berichtete, hatte eine Filteranlage Feuer gefangen. Die Gäste mussten das Lokal verlassen, die Feuerwehr rückte mit einem Löschzug an – verletzt wurde auch vor sechs Jahren glücklicherweise niemand.

Erst im März 2023, also vor gut zwei Monaten, wurde in dem Imbiss eine neue fast 100.000 Euro teure Filteranlage eingebaut.

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Ilgin Bek, Entwickler der Filteranlage, erklärte damals gegenüber EXPRESS.de: „Da das Kebapland eines der meistbesuchten Kebap-Restaurants in Köln ist, mussten wir ein ganz besonderes System entwickeln, was eine große Herausforderung für uns war. Wir mussten die schmutzigen und öligen Abgase vom Eintritt in die Abzugshaube bis zum Austritt aus dem Schornstein in den Griff bekommen, also haben wir Ozongeneratoren, Rauchgaswascher, elektrostatische Filter und Aktivkohlefilter in das System eingebaut.“

Bitter für das „Kebapland“-Team: Erst vor zehn Tagen, so erzählte Murat Demir, sei das Umweltamt vor Ort gewesen und habe bestätigt, dass es sich bei der erst vor wenigen Monaten in Betrieb genommenen, fast 100.000 Euro teuren Anlage um die modernste Rauchabgasanlage eines Restaurants in ganz NRW handele. Diese war wegen Beschwerden über Geruchs- und Rauchbeschwerden im Viertel nötig geworden.