Erst „nur” Handy am OhrKöln: Polizei stoppt Lkw-Fahrer – und macht heftige Entdeckung

Polizei_Lkw_Symbol

Die Polizei zog am Montagabend (4. Januar) auf der A3 bei Köln einen Lkw-Fahrer aus dem Verkehr. Das Symbolfoto wurde im November 2020 auf der A3 bei Hilden aufgenommen.

von Thomas Werner (tw)

Köln – Wie oft wird in der deutschen Sprache jemand „aus dem Verkehr gezogen”, meist eher im übertragenen Sinne. Doch selten war das – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes – so bitter nötig wie bei einem Fall der Kölner Autobahnpolizei am Montagabend (4. Januar) auf der A3!

A3 in Köln: Polizei stoppt Lkw-Fahrer mit Handy am Ohr

Was war genau passiert? An der Anschlussstelle Königsforst stoppten die Spezialisten der Autobahnschwerlastgruppe gegen 18 Uhr den 7,5-Tonner eines 30-jährigen Mannes aus dem Kreis Wesel.

Der Vorwurf: Der Mann hatte während der Fahrt telefoniert. Extrem gefährlich, geradezu unverantwortlich, aber leider noch gar nichts im Vergleich zu dem, was die Polizisten kurze Zeit später herausfinden sollten!

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Lkw-Fahrer in Köln wird zur Gefahr: 20 Stunden Nonstop-Fahrt

Die Daten des Kontrollgeräts wurden überprüft. Und dort die heftige Entdeckung: Die Polizisten bemerkten, dass der 30-Jährige seine Fahrt bereits am Sonntagabend (3. Januar) gegen 22 Uhr begonnen hatte. 20 Stunden Nonstop-Fahrt im Lkw! Der Mann war in seinem Fahrzeuge eine rollende Gefahr für sich selbst und alle anderen Verkehrsteilnehmer.

Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass der Lkw-Fahrer die Nacht auf Montag durchgefahren war, nach Österreich. Dort hatte er seine Ladung aufgenommen und war im Anschluss wieder in Richtung Wesel aufgebrochen. Eine echte Pause hatte er sich nicht gegönnt.

Köln: Polizei verbietet Lkw-Fahrer die Weiterfahrt, Ersatzfahrer kommt

In den gesetzlichen Regelungen zu Lenk- und Ruhezeit von Lkw-Fahrern ist eigentlich festgelegt, dass die maximale tägliche Lenkzeit neun Stunden beträgt, dazwischen sollten entsprechende Ruhezeiten liegen.

Die Einsatzkräfte verboten dem 30-Jährigen die Weiterfahrt. Er wird sich nun in einem Verfahren wegen Überschreitung der zulässigen Lenkzeit verantworten müssen, das gilt auch für seine Spedition.

Als letzter Schritt am Montag wurde von der Spedition ein Ersatzfahrer an die Anschlussstelle Königsforst geschickt, der den Lkw für die letzten Kilometer bis zum Ziel steuerte. (tw)