Ehefrau des Opfers in HaftKölner Polizei klärt zehn Jahre alten Mordfall auf

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Dieses Tattoo (links) mit dem Schriftzug „Peter & Sabine“ brachte die Ermittler auf die Spur. Mit diesem Foto des Opfers (rechts) wurde gefahndet.

von Oliver Meyer (mey)

Köln – Zehn lange Jahre wartete sie auf die Kölner Ermittler. Zehn Jahre der Angst, dass sie wegen des Mordes an ihrem Ehemann Peter J. überführt werden würde. Jetzt klingelten Ermittler an der Tür der Bergheimerin Miroslawa J. (37) und nahmen sie mit zur Vernehmung.

Arme und Beine wurden abgesägt

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Der Plastiksack mit den Teilen der Leiche am Ufer der Maas.

Irgendwann zwischen dem 9. und 16. Juni 2008 gibt es Streit zwischen der damals 27-Jährigen und ihrem 36-jährigen Ehemann. Freunde berichten: Er schlug sie oft grün und blau. Die Polin, die als Gelegenheits-Prostituierte arbeitete, beschließt, ihren Mann zu töten. Ein Verdacht: Sie könnte ihn im Schlaf angegriffen haben. Über 30 Stiche im Oberkörper von Peter J. wurden bei der Obduktion gezählt. Ob die Ehefrau weitere Helfer hat, ist noch unklar. Fakt ist: Dem Toten werden die Arme und Beine abgesägt. Der Torso samt Kopf wird in einen blauen Plastiksack gestopft. Der belgische Ermittler Erik van Poucke: „Wir wissen nicht, ob sie das tat, um die Leiche besser in dem Sack zu verstauen oder um zu verhindern, dass er anhand seiner Fingerabdrücke identifiziert werden kann.“

Das Herz-Tattoo führte Ermittler nach Deutschland

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Hier wird der Leichnam von der Feuerwehr geborgen.

Dann fährt vermutlich die Ehefrau nach Belgien und wirft den Plastiksack bei Amay/Lüttich in die Maas. Ein Spaziergänger entdeckt den zerstückelten Körper und ruft die Polizei. Doch die Täterin hat einen schweren Fehler gemacht, der die Ermittler aus Brüssel auf die Spur nach Deutschland führt: Sie benutzte einen Plastiksack mit deutscher Aufschrift – und auf der Schulter trägt der Leichnam noch ein Herz-Tattoo aus vergangenen Liebestagen mit der Aufschrift: „Sabine & Peter“. Sabine ist die Ex-Freundin des Opfers.

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Kripo zeigt Gesicht des Toten in "xy...ungelöst"

Am 3. Juni 2009 wird erstmals über den Mord an dem bislang unbekannten Mann in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen xy…ungelöst“ berichtet. Denn bislang hatte niemand Peter J. als vermisst gemeldet. Freunden hatte die Ehefrau vorgelogen, sie habe sich von ihrem Mann getrennt, und er sei weggezogen. Spezialisten gelingt es schließlich, das halb verweste Gesicht des Toten zu rekonstruieren. Trotzdem geht kein entscheidender Hinweis bei der Polizei ein.

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Ermittler Erik van Poucke aus Brüssel ermittelte in dem Grusel-Mord.

Im Verhör gesteht die Frau die grausige Tat

Erst, als die Ermittler am 9. Mai 2018 erneut das Gesicht des Toten und das Tattoo zeigen, meldet sich schließlich ein Freund von Peter J. und nennt der Mordkommission den Namen. Die Kölner Beamten vernehmen Miroslawa J. mehrere Stunden zu dem Verschwinden ihres Ehemannes, den sie nie als vermisst gemeldet hatte. Schließlich wird aus der Zeugin Miroslawa J. die Tatverdächtige. Zehn Jahre nach der Tat gesteht sie den Mord.