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Drinkste keene metFrüh Kölsch: Fake-Werbung gegen die AfD geht durch die Decke

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Früh Kölsch trinken verboten? Das Anti-AfD-Plakat.

Köln – Die kreativen Slogans auf den knallroten Plakaten der Kölschbrauerei „früh“ sorgen seit Jahrzehnten für sympathische Reaktionen. Um weiterhin frischen Wind in die Reklame zu bekommen, wechselte die Brauerei von einer Kölner Firma zu einer global agierenden Werbeagentur mit einer prominenten Ex-RTL-Chefin (hier lesen Sie mehr).

Und genau jetzt, wo viele Fans der urkölschen Slogans auf heiteren Nachschub warten, sorgt ein neues Plakat auf Facebook für reichlich Wirbel. Doch jetzt kommt raus: Diese Kult-Werbung ist ein Riesen-Fake!

Köln: Kein Kölsch mit der Alternative für Deutschland

Das Motiv: Ein frisches Glas Kölsch, mit Deckel drauf. Und der Slogan: Da drinkste keine met. Sag Nein zur AfD. Mit Kennung der „Cölner Hofbräu Früh“ samt Original-Telefonnummer und Homepage. Kaum zog das Bild online seine Kreise und ging viral, prasselten die Kommentare los. Dutzende, Hunderte. Die Reaktionen waren größtenteils zustimmend. „Danke, jetzt habe ich schon einen zweiten Grund, Früh zu genießen“, schreibt etwa eine Frau auf Facebook.

Alles zum Thema Facebook

Klar ist: Viele Nutzer halten das Motiv für authentisch. Aber ist es das wirklich? Die Früh-Brauerei weiß auf EXPRESS-Anfrage offenbar gar nichts von diesem Anti-AfD-Plakat. 

Kölner Früh-Brauerei: Im Visier der KG Ponyhof

Verstärkt wird die Fake-Werbung zudem, weil die KG Ponyhof, ein 2008 gegründeter Karnevalsverein in der Südstadt mit einer enormen Fan-Community, das Bild mit dem Hinweis teilte:  „Eines unserer Mitglieder zeichnet sich für die neueste Kampagne von Früh Kölsch verantwortlich. Wir finden es sehr gelungen, alle Daumen hoch.“

Soll also heißen: Ein Mitglied der KG Ponyhof gestaltet die neue Früh-Werbung und bringt so eben mal ein Motiv in die Öffentlichkeit, ohne dies mit dem langjährigen und verantwortlichen Marketing-Chef von Früh, Dirk Heisterkamp, abzusprechen?

Kölner Südstadt-Größe rudert zurück

Auf EXPRESS-Nachfrage legt die KG Ponyhof den Rückwärtsgang ein. Der bekannte Sprecher und Gastronom Daniel Rabe sagt etwas kleinlaut zum EXPRESS: „Nein, unser Mitglied arbeitet nicht bei Früh. Wir haben den Post, der schon online war, aber nur übernommen.“

Rabe weiter: „Wir sind selbst überrascht, wie blind die Leute das glauben. Unseren Post haben bereits rund 140.000 Leute gesehen.“ Da man den Hinweis auf die Verantwortung des Ponyhof-Mitglieds offenbar missverstehen kann, will Rabe den Post im Laufe des Montags nochmal verändern. Klar ist: Mitglieder der Südstadt-Szene wollen gerne mit gefälschten Früh-Plakaten Aufmerksamkeit zu erregen.Schon einmal wurde das Wortspiel mit den „braunen Flaschen“ genutzt (hier lesen Sie mehr). Dabei wurde einfach ein „City Light Poster“ nachträglich am Computer verändert.

Rheinland: Zoff zwischen Früh und der AfD

Pikant: Die Früh-Brauerei hatte bereits Zoff mit der AfD.  Anfang 2017 hatte die AfD überwiegend im Düsseldorfer Raum Wahlplakate geklebt, auf denen eine Seniorin eine Flasche aus einem Mülleimer fischt. Darüber der Slogan: „Die Früchte eines arbeitsreichen Lebens“. Die Flasche war eindeutig als Früh-Kölsch zu erkennen. Die Plakate mussten schließlich geschwärzt werden.

Köln: So cool reagiert die Früh-Brauerei

Am Montagnachmittag äußerte sich dann die Brauerei offiziell zu der Fake-Reklame und schrieb an die alternativen Karnevalisten und auf Facebook: „Liebe Ponyhof-Freunde, wir freuen uns immer, wenn unsere Werbung Menschen zum Nachdenken bringt und inspiriert. Anders als ihr behauptet, können wir die Urheberschaft an diesem Motiv allerdings nicht für uns reklamieren – das habt ihr ganz alleine hingekriegt! Wir finden, das sollten eure Follower schon erfahren. Herzliche Grüße und die besten Wünsche für eine tolle Session, euer Team von Früh Kölsch!“