+++ EILMELDUNG +++ Michael Verhoeven ist tot Schauspielerin Senta Berger trauert um ihren Ehemann

+++ EILMELDUNG +++ Michael Verhoeven ist tot Schauspielerin Senta Berger trauert um ihren Ehemann

Drama in KölnFlummi verschluckt! Niclas kämpfte um sein Leben – und strahlt wieder

von Adnan Akyüz (aa)

Niclas_Flummi_verschluckt_180215

Niclas in seinem Krankenbett in der Kinderklinik an der Amsterdamer Straße.

Köln – Der kleine Niclas ist erst elf Monate alt, hat aber schon einen sehr großen Kampf gewonnen. Nachdem der kleine Junge aus Grengel einen Flummi verschluckt hatte, musste ihm wegen einer Blutvergiftung sein linker Unterschenkel amputiert werden. Der kleine Kämpfer überstand die lebensbedrohliche Situation, obwohl sogar die Ärzte die Hoffnung schon aufgegeben hatten.

Fünf Wochen auf der Intensivstation

Niclas lacht heute wie ein Sonnenschein aus seinem Bettchen in der Kinderklinik Amsterdamer Straße. Seit dem Vorfall am Zweiten Weihnachtstag ist er dort in Behandlung, er lag allein fünf Wochen auf der Intensivstation.

Aber wie kam es zum Unglück? Der Vater, Marco Brülls (37), erzählt im EXPRESS den Schicksalsschlag und wie er diese schwere Zeit mit seiner Familie erlebt hat.

Alles zum Thema Facebook

Flummi verursacht vier Operationen

„Mein Sohn hat einen Titschball verschluckt, der sich im Darm festgesetzt hat. Das führte zu einer Blutvergiftung, die in der Amputation endete.“

Der kleine Niclas musste insgesamt viermal operiert werden. Der Flummi (2,5 cm Durchmesser) und zehn Zentimeter seines Darms wurden dabei entfernt.

Wegen der Blutvergiftung war sein linker Unterschenkel abgestorben und konnte nicht mehr gerettet werden. Nur durch den Einsatz der Ärzte konnte noch das Knie erhalten werden.

Familie dankt den Ärzten

„Die Ärzte haben eine Topleistung abgeliefert. Wir sind ihnen sehr dankbar“, sagt Marco Brülls. Von Niklas´ Kopf wurde zudem Haut auf den Beinstumpf verpflanzt.

Niclas_Papa_180215

Das Schlimmste ist überwunden: Niclas ist auf dem Weg der Genesung und strahlt mit seinem Papa Marco Brülls um die Wette.

Dass Niclas jetzt über den Berg ist, ist eine sehr große Erleichterung für die Familie. „Ein Arzt sagte uns anfangs, dass es nicht gut um unseren Jungen steht. Wir mussten uns auf das Schlimmste einstellen. Doch an Neujahr kam nach einer Woche die erlösende Nachricht. Wir haben jetzt versprochen, der Klinik als Dank jedes Jahr einen Geschenkkorb zu überreichen.“

Geschwister passen nun auf

Der schlimme Vorfall belastet die ganze Familie. Mutter Danica (35) ist mit ihrem Mann abwechselnd bei Niclas. Sie hatten ein Zimmer im Ronald-McDonald-Haus bekommen. Auch Niclas’ Geschwister (6, 7, 9) sind vorsichtiger geworden. Ihr Vater: „An Karneval haben unsere älteren Kinder natürlich Kamelle gesammelt. Da waren auch einige Flummis dabei, die sie sofort weggeworfen haben.“

Niclas_Nikolaus_180215

Ein Foto aus der Zeit vor dem Unglück: Niclas kostümiert als Mini-Nikolaus.

Der Vater will andere Eltern warnen: „Als sich Niclas das erste Mal übergeben hatte, dachten wir erst an Magen-Darm. Wir waren auch beim Arzt, sind dann aber ohne, dass ein Ultraschall gemacht worden ist, zurück nach Hause. Darin sehen wir heute auch den Fehler. Bei jedem kleinsten Verdacht sollten Eltern auf einen Ultraschall bestehen. So erst haben wir erfahren, dass Niclas etwas verschluckt hatte.“

Rührende Hilfswelle für Niclas

Das Schicksal des kleinen Niclas sprach sich im Familien- und Freundeskreis der Familie schnell rum. Alle wollten helfen. Papa Marco Brülls erhielt viele aufbauende Nachrichten. „Allen konnte ich irgendwann nicht mehr antworten“, sagt er. So gründete er die Facebook-Seite „Sprachrohr für Niclas“, die schon 1600 Nutzer abonniert haben.

Niclas_Teddybär_180215

Viele wollen Niclas helfen und bringen ihm Geschenke.

„Da informiere ich regelmäßig über den aktuellen Stand“, erklärt der Vater. Am Mittwoch veröffentlichte er ein Video von Niclas, schrieb dazu: „Guten Morgen Welt. Ich bin fit.“

Niclas’ Geschichte bewegt die Menschen. Ein Nutzer schreibt: „Viel Kraft und viel Erfolg bei der weiteren Genesung. Er hat echt ein starkes Herz!“ Die Anteilnahme rührt Papa Marco Brülls zutiefst: „Über 500 Menschen, darunter auch wildfremde, haben uns ihre Hilfe angeboten.“

Benefizspiel am Samstag

Freunde und Familie schrieben die FC-Stiftung an, die den Papa, der auch glühender FC-Fan ist, zu einem Heimspiel eingeladen hat.

Und die FC-Fans zeigen Herz. Der FC-Fanclub „Kölle United“ will beim Franz Kremer Gedächtnis-Cup am 7. Juli Spenden sammeln. Schon am Samstag gibt es ein Benefizspiel zwischen dem FC Pesch und VfL Kaiserslautern, wo fünf Euro pro Tor gestiftet werden. Die Erlöse sollen die Behandlungskosten decken.

(exfo)