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Corona-VirusEine Nacht im „Diamonds“: „Handelsblatt“-Schelte für Kölns Disco-König

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Diamonds-Boss Yahya Firat wagt den Neustart nach der Corona-Sperre seines Clubs.

von Ayhan Demirci (ade)

Köln – Das 1946 gegründete Handelsblatt mit Sitz an der Toulouser Allee in Düsseldorf ist eine der führenden Wirtschafts- und Finanzzeitungen Deutschlands.

Disco-Reportage aus Köln erschien auf „handelsblatt.com“

Jetzt hat sich eine Journalistin des Renommierblatts nachts in die Niederungen des Clubtreibens auf den Kölner Ringen begeben. Und schon knallt's: In einem Bericht auf handelsblatt.com geht die Autorin (28) auf den Betreiber des „Diamonds“, Kölns Disco-König Yahya Firat los.

Der Grund: Corona. Zu lesen ist die „Rekonstruktion einer Nacht, in der fast nichts so lief, wie es sollte“.

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Dabei wollte die Journalistin, die selbst an Corona erkrankt war und nun als immun gelte, offenbar einfach nur mal wieder auf die Piste gehen: „Endlich wieder mitsingen, lachen, wenn auch in einem Club, in den ich ansonsten nicht gehe – laut meinen Freunden 'ganz, ganz schlimm', 'total assi', 'ein richtiger Prollo-Laden.'

Diamonds innen (1)

Corona-Maßnahmen: Tische und Stühle auf der Diamonds-Tanzfläche.

Firat hat das „Diamonds“, in dem schon Superstars wie Mike Tyson, P. Diddy oder Michael Schumacher zu Gast waren, nach der Zwangspause durch die Corona-Pandemie im Zuge der Lockerungen am 20. Mai unter den bekannten Auflagen wiedereröffnet.

Statt 800 ist die Zahl der Gäste im „Diamonds“ auf 85 beschränkt

Bedeutet: Keine Barhocker, generelle Maskenpflicht fürs Personal und für die Gäste, solange sie nicht am Tisch sitzen, die Tanzfläche ist mit Tischen und Stühlen belegt, die Zahl der Gäste auf den 1500 Quadratmetern Fläche ist begrenzt auf 85 statt der sonst üblichen 800. Statt Disco- gelten die Regeln eines Schankbetriebs.

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Clubnächte im Diamonds: So sah es hier vor Corona aus.

Doch reicht das? Daran nährt der Bericht schwere Zweifel. Als sich beispielsweise eine (maskierte) Kellnerin zur Autorin herunterbeugt und was sagt, versteht sie nicht, was die Bedienung will, und als sie es endlich versteht („Was willst du trinken?“), „liegen nur noch Zentimeter zwischen ihrem Gesicht und meinem”. Sie spüre den Atem der Kellnerin auf ihrer Wange, so die Autorin weiter. 

Später habe sie im Netz recherchiert, dass Clubs „die perfekte Brutstätte“ für Viren seien, „nichts sei schlimmer“. Firat habe „im besten Fall nicht recherchiert“ und „im schlechtesten Fall ist es ihm egal”.

Dass er den Eintritt auf 85 Menschen begrenzt habe, ändere nichts daran, dass sich Menschen beim Feiern unweigerlich näher kämen. Angemeldet bei der Stadt sei außerdem eine Konzertveranstaltung, wie sie später erfragt, jedoch hätten in der besagten Nacht drei DJs aufgelegt.

Kölner „Diamonds“ der „perfekte Ort der Ansteckung“?

Sie sei wütend, dass junge Menschen das Virus nicht ernst nehmen, und noch wütender, dass das „Diamonds“ ihnen, „den Hauptverbreitern, den perfekten Ort zur Ansteckung bietet”. Und darüber, dass der Betreiber, Kölns Club-König Yahya Firat, allen Ernstes glaubt, er könne die Sicherheit seiner Gäste gewährleisten. Im Laufe der Nacht hätten sich die Gäste beim Feiern nicht mehr an die Regeln gehalten.

Eine Stellungnahme Firats zu den Vorwürfen beinhaltet der Text nicht. Gegenüber EXPRESS erklärte der Gastronom, seit der Wiedereröffnung habe das städtische Ordnungsamt seine Maßnahmen überprüft. Auch am fraglichen Samstag, über den „Handelsblatt.com“ am 29. Mai 2020 berichtete, sei dies geschehen.

„Es wurden auch Fotos durch die städtischen Mitarbeiter gemacht“, so Firat weiter. Es gäbe keine Beanstandungen. Die Sicherheit und Gesundheit seiner Mitarbeiter und Gäste sei ihm selbstverständlich wichtig. Wegen des „Handelsblatt-Berichtes“ habe er seinen Anwalt eingeschaltet. 

Lesen Sie hier mehr: Der tätliche Angriff auf Disco-König Yahya Firat

Wie eng Vernunft und Nachlässigkeiten beieinander liegen, beschreibt die „Handelsblatt“-Autorin auch in dieser Szene: „Am Ende des Dancefloors bemerke ich einen älteren Anzugträger, er blickt mich eindringlich an, hebt den Zeigefinger, deutet auf seine Maske. Ich habe meine am Platz vergessen.“

Ein spannender Fall aus der Kölner Nacht. EXPRESS bleibt dran.