CSD in Köln„Habe lange dafür gearbeitet“ – Drag-Queen wird besondere Ehre zuteil

Cassy Carrington auf der Bühne am Heumarkt in Köln.

Cassy Carrington bei ihrer CSD-Moderation auf der großen Bühne am Kölner Heumarkt. 

Der CSD 2023 war ein besonderer Tag für die queere Community und natürlich auch für Köln. Moderatorin Cassy Carrington hat mit EXPRESS.de über ihr Erlebnis gesprochen.

von Nina Naunheim (nmn)

Der CSD 2023 – so bunt war Köln noch nie! Am 9. Juli fand die ColognePride mit der Parade durch die Stadt ihren Höhepunkt. Ein Höhepunkt, der sich sehen lassen kann. Mehr als eine Million Menschen kamen, um gemeinsam in Köln die Liebe und die Vielfalt zu zelebrieren. 

Mittendrin im Getümmel: Cassy Carrington. Die in Köln lebende Pop- und Drag-Queen ist schon länger bekannt in der queeren Szene. Beim CSD wurde ihr eine ganz besondere Ehre zuteil: Sie moderierte auf der großen Bühne am Heumarkt. „Ich habe lange darauf hingearbeitet, am Heumarkt mitmoderieren zu dürfen“, erzählt Cassy im Interview mit EXPRESS.de. 

Der größte CSD Europas – „Keiner ist so gut wie in Köln“

Rund um den Heumarkt versammelten sich am CSD-Wochenende (7. bis 9. Juli 2023) tausende von Menschen, um das diesjährige Motto „Für Menschenrechte. Viele. Gemeinsam. Stark“ zu feiern. Die Moderation übernahm Musikerin Cassy Carrington gemeinsam mit dem Radio-Köln-Moderator Daniel Wallroth.

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Neben politischen Reden gab es auf dem großen Pride-Event natürlich auch einige musikalische Acts wie Tim Bendzko und Dieter Thomas Kuhn, die die große Menge einheizten. „Wir hatten ein tolles Publikum und einen fantastischen Blick auf den Dom“, schwärmt die Drag Queen.

Für Cassy war es etwas ganz Besonderes, ein so großes Event nicht nur moderieren zu dürfen, sondern auch eine eigene Performance abliefern zu können. „Vor Dieter Thomas Kuhn als Voract zu singen, war mir eine große Ehre.“ Neben dieser Performance war auch das Closing des Wochenendes ein emotionaler Moment. „Es war ein friedvolles, feierliches Beisammensein am Ende dieses Wochenendes. Alle waren richtig beseelt“, berichtet die Drag-Queen. 

Die Besucherzahl hat auf jeden Fall gezeigt – der Kölner CSD ist und bleibt etwas ganz Besonderes. Der Erfolg des Kölner CSD liegt aber auch an der Stadt selbst, so die Moderatorin. „Die Menschen fühlen sich hier aufgehoben und sicher.“ Der diesjährige CSD hat bewiesen: Trotz 1,5 Millionen Besucherinnen und Besuchern kann eine Demonstration friedlich ablaufen.

Die kölsche Queerness

Den Kölner CSD zeichnet jedoch nicht nur seine Größe aus. Cassy erzählt: „Du bist bei der ColognePride nicht allein. Alle übernehmen die kölsche Mentalität und nehmen dich auf.“ Das Besondere an Köln: die Aufgeschlossenheit. Ob Einzelperson oder Gruppe – hier finde jeder Anschluss. 

Für das nächste Jahr erhofft sich die Entertainerin noch ein paar mehr internationale Acts und Vorbilder der Queer-Szene.

Wer die Zeit bis zum nächsten CSD überbrücken will, kann natürlich auch die queere Feier-Szene in Köln erkunden. „Die Szene ist leider in den letzten Jahren etwas geschrumpft, aber Köln hat immer noch einiges zu bieten“, so Cassy. Ihre Empfehlung: die Backstage Diaries im Arttheater. Hier werden insbesondere alternative Fans glücklich.